Der Winterauftakt erfolgte standesgemäß: Der Dezember brachte anfangs einzelne Dauerfrosttage und Schnee teils bis in tiefe Lagen, die obersten Zentimeter der Böden waren gefroren. Bald setzte sich jedoch sehr mildes Wetter durch, das bis zur ersten Januarwoche anhielt. Damit lockerte sich allmählich die Vegetationsruhe. Von den Tagen vor Weihnachten bis Anfang Januar regnete es mehrfach sehr ergiebig. Dies führte bei schon gesättigten Böden verbreitet zu starkem Hochwasser und überfluteten landwirtschaftlichen Flächen.
Schnee und Frost zur Wintermitte
In der zweiten und dritten Januarwoche stellte sich winterliches Wetter ein. Um den 17. schneite es vor allem im südlichen Westfalen bis in tiefe Lagen stark, ansonsten schien an manchen Tagen die Sonne, teils gab es Dauerfrost und mäßigen Nachtfrost. Der Frost drang verbreitet mehr als 10 cm in die Böden ein und die Vegetationsruhe festigte sich.
Warm, nass und grau
Der ganze restliche Winter gestaltete sich unbeständig, oft regnerisch und sehr mild. Der Schnee taute rasch bis in Hochlagen ab und die Flüsse führten zeitweise Hochwasser, vor allem gegen Ende des ersten Februardrittels verursachte ergiebiger Regen nochmals Überflutungen.
Durch weitere Niederschläge blieben die Böden gesättigt und damit unbefahrbar. Die Vegetationsruhe wurde schon Ende Januar beendet, im weiteren Verlauf erfolgte eine rasche Pflanzenentwicklung.
Vergleich zum langjährigen Mittel
Trotz der winterlichen Episoden fiel die Jahreszeit insgesamt mit durchschnittlich 5,2 °C viel zu mild aus. Für Nordrhein-Westfalen liegt das vieljährige Mittel 1991 bis 2020 bei 2,7 °C und das Mittel der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 bei 1,7 °C. Damit wurde der Winter 2023/2024 nach 2006/2007 und gleichauf mit 2019/2020 der zweitmildeste seit Aufzeichnungsbeginn 1881.
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Mit 350 mm liegt der drittnasseste Winter seit 1881 hinter uns, das Mittel 1991 bis 2020 in Höhe von 237 mm wurde weit übertroffen. Damit ist der Winter 2023/2024 die fünfte überdurchschnittlich nasse Jahreszeit in Folge. Auch die Feuchte im Oberboden lag über dem Mittel und die Böden wurden rasch bis in die Tiefe aufgefüllt. Der Winter brachte es nur auf 132 Sonnenstunden, das Mittel 1991 bis 2020 liegt bei 165 Stunden.
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