Zuletzt wurde Anfang Mai an dieser Stelle über die damals üppige Bodenfeuchte berichtet. Die Witterung der vergangenen Wochen führte allerdings zu einer raschen Austrocknung des Oberbodens. Somit lohnt sich nun (Stand: 19. Juni) ein erneuter Blick auf die Lage, bevor die diese Woche erwarteten Gewitter regional wieder für eine Anfeuchtung sorgen werden.
Sonne und Wind
Im Mai fielen verbreitet vom 5. bis zum 11., sowie regional um den 22. herum nochmals ergiebige Niederschläge, die den Oberboden durchfeuchteten. Daran schloss sich allerdings ein fast vierwöchiger weitgehend trockener Witterungsabschnitt an!
An vielen Tagen trieben starke Sonneneinstrahlung, sehr trockene Luft und mäßiger Nord- bis Ostwind die Verdunstung in die Höhe.
Regionale Unterschiede
Diese Bedingungen ließen die Böden von oben her rasch austrocknen, besonders schnell schritt die Austrocknung dort voran, wo um den 22.5. kaum Niederschläge gefallen waren. In den obersten 30 cm ging die Feuchte unter 30 % nFK, vom Münsterland bis zum Ruhrgebiet unter 20 % nFK zurück. In 30 bis 60 cm Tiefe konnte sich hingegen mehr Feuchte halten, die Werte liegen dort aktuell noch zwischen 60 und 80 % nFK.
Bei Betrachtung der gesamten oberen 60 cm über NRW gemittelt zeigt sich ein ungewöhnlich rascher Rückgang der Bodenfeuchte von deutlich überdurchschnittlichen Werten in der ersten Maihälfte auf markant unterdurchschnittliche Werte Mitte Juni. Seit Anfang Juni entspricht die Bodenfeuchte nahezu der im vorangegangenen Trockenjahr 2022!
Zügige Abreife
Abhängig vom jeweiligen Boden leiden vor allem Sommerungen mit noch nicht so weit in die Tiefe reichendem Wurzelwerk unter der Trockenheit. Außerdem wurde die Abreife des Wintergetreides an einigen Standorten beschleunigt.
Die Niederschläge dieser Woche kommen vor allem noch späteren Weizensorten und den Sommerungen zugute. Allerdings zeichnet sich ab dem Wochenende wieder eine niederschlagsarme Phase ab, womit die Lage je nach gefallener Regenmenge angespannt bleiben könnte.
Den aktuellen Stand der Bodenfeuchte, Profile bis in 2 m Tiefe und weitere Grafiken zum Thema finden Sie im Bodenfeuchteviewer des Deutschen Wetterdienstes unter www.dwd.de/bodenfeuchteviewer.
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