Der Sommer startete sonnig, trocken, teils windig und mit hohen täglichen Verdunstungsraten. Die obersten Bodenschichten trockneten stark aus. Vor allem bei Grünland, Sommergetreide, Mais und Zuckerrüben mit wenig in die Tiefe reichendem Wurzelwerk zeigte sich Trockenstress. Das letzte Monatsdrittel brachte dagegen schwülwarme und gewittrige Verhältnisse. Am 22. fielen in ganz Westfalen länger andauernde und intensive Niederschläge. Verbreitet kamen 40 bis 90 mm zusammen, vereinzelt sogar mehr. Überflutungen der Felder, Erosion und Lagerbildung waren die Folge. Dennoch konnte Ende Juni stellenweise mit der Ernte der Wintergerste begonnen werden.
Die ersten drei Juliwochen verliefen warm bis heiß mit gelegentlichen Schauern und Gewittern. Dank der zuvor gefallenen Niederschläge war eine meist gute Wasserversorgung der Kulturen gegeben. Die Getreideernte konnte fortgesetzt werden, regional begann die Ernte von Winterraps und -weizen. In der letzten Juliwoche stellte sich dann regnerische, kühle Witterung ein, die sich in der ersten Augustdekade fortsetzte. Flächendeckender und teils ergiebiger Regen beendete die Trockenheit nachhaltig. Die oberen 20 bis 40 cm des Bodens, teils auch mehr als 60 cm, wurden durchnässt. Während die Erntearbeiten massiv unter den Regenfällen litten, kam das Wasser den spätreifenden Kulturen wie Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln und dem Grünland zugute. Allerdings stieg der pilzliche Infektionsdruck. Etwa vom 11. bis zum 24. August folgte eine Reihe heißer und großteils schwüler Tage, die zum Abschluss der Ernte und lokal zur Aussaat von Winterraps genutzt werden konnten. Ende August stellte sich erneut unbeständiges Wetter ein.
Insgesamt lagen die Temperaturen im Sommer 2023 mit 18,4 °C fast 1 °C über den „Normalwerten“, das Mittel 1991 bis 2020 liegt bei 17,5 °C. Mit Niederschlagssummen von rund 310 mm kam, verglichen mit den langjährigen Mittelwerten 1991 bis 2020 (238 mm), etwa 30 % mehr Wasser vom Himmel. Nichtsdestotrotz schien die Sonne 675 Stunden und damit rund 70 Stunden mehr als üblich (605 Stunden).
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