Krankheitssituation in Rüben

Rübenanbau gefährdet

Zwei neue Krankheiten mit riesigem Schadpotenzial nähern sich den Rübenregionen in NRW. Die Zucker-Branche macht sich große Sorgen.

Die Krankheit „Syndrome basses richesses“ kurz SBR, übersetzt Krankheit des niedrigen Zuckergehaltes, kann bei starkem Befall zu einer deutlichen Ertrags- und Zuckergehaltsreduktion führen. Sie wurde erstmals in den 1990er-Jahren in Frankreich beschrieben. Erreger ist ein Proteobakterium. Dessen Hauptüberträger ist die Schilfglasflügelzikade. Typische Symptome sind gelb gefärbte ältere Blätter und lanzettartig geformte junge Blätter im Herzen der Zuckerrübe. Der aufgeschnittene Wurzelkörper zeigt Verbräunungen der Gefäßbündelringe.

Ausbreitung schreitet voran

Seit ihrem ersten Auftreten 2008 in Deutschland hat sich die Schilfglasflügelzikade und die SBR-Krankheit in großen Teilen des süddeutschen Raumes sowie in Rübenanbauregionen in Sachsen und Sachsen-Anhalt verbreitet.

Im Entwicklungszyklus fliegen ausgewachsene Zikaden im Mai/Juni in Zuckerrübenbestände ein und saugen dort an den Rüben. Aus einer Eiablage am Rübenkörper entwickelt sich die Zwischenstufe der Larven, die sogenannten Nymphen, die ebenfalls an den Rüben­wurzeln und nach der Ernte an...