Raps: Früh gedrillter Raps in ausreichend feuchten Böden ist weit und kräftig entwickelt. In der Regel wurde hier früh Carax eingesetzt mit jetzt guter Wachstumsregulierung. Normal ist hier keine Nachlage nötig. Doppelbehandlungen wie z. B. die Vorlage von Carax gefolgt von Folicur oder Tilmor zeigen in den Versuchen keine Mehrerträge als Einfachanwendungen. Nur bei starker Infektionen mit Phoma, kann eine Nachlage vorzugsweise mit Tilmor oder Toprex sinnvoll sein.
Dort, wo der Raps später gedrillt wurde oder auch verzettelt aufgelaufen ist, zeigen die Bestände jetzt auch üppiges Wachstum und sind oft optimal im Fünfblattstadium. Im Rheinland und im Münsterland muss in der kommenden Woche mit erstem Befall durch Phoma gerechnet werden. In Ostwestfalen-Lippe wird das noch eine Woche länger dauern.
Dort, wo der Raps noch nicht mit Fungiziden behandelt wurde, ist in den Beständen, die jetzt im Fünf- bis Siebenblattstadium sind, ein guter Termin für eine Behandlung. Mit sehr guter Wirkung gegen Phoma ist Tilmor mit Aufwandmengen um 0,75 l/ha. In sehr wüchsigen Beständen zur besseren Wuchsregulierung eine Mischung aus 0,25 bis 0,4 l/ha Carax + 0,6 l/ha Tilmor einsetzen.
Dort, wo zur Unkrautregulierung Belkar verwendet wurde, ist eine gute Wuchsregulierung und eine sehr gute Phomawirkung mit Toprex um 0,4 l/ha zu erreichen.
In sehr spät gedrilltem Raps, der jetzt erst im Drei- bis Vierblattstadium ist, noch nicht behandeln. Hier die weitere Witterung abwarten. Nur wenn sehr feuchte und milde Witterung bis in den November vorkommt, sind späte Behandlungen angeraten.
Sofern nötig, sind Kombinationen mit Graminiziden und Insektiziden möglich. Eine erste Düngung mit Bor sollte erfolgen. Hier lässt sich verträglich das Epso Bortop mit um die 3 bis 5 kg zumischen.
Insektizidbehandlung im Raps: Nur Gelbschalen können den Zuflug der Schwarzen Kohltriebrüssler erfassen. Im Raum Warendorf und Kleve sind aktuell auf Einzelschlägen Schwarze Kohltriebrüssler in den Gelbschalen beobachtet worden. Auch in anderen Regionen NRWs sollten weiterhin Gelbschalenkontrollen erfolgen. Ist ein Zuflug von 5 bis 10 Käfer je Gelbschale erfolgt, sollte eine Behandlung mit Pyrethroiden (Indikation: beißende Insekten) z. B. mit 75 ml/ha Karate Zeon innerhalb von 5 Tagen erfolgen. Eventuell zugeflogene Erdflöhe werden mit dieser Maßnahme miterfasst. Mischungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln sind möglich.