Reifeprüfung Mais

Mais: Häckseln bevor es zu spät ist

Bei unveränderter Wetterlage vertrocknet der Mais auf dem Land. Selbst in grünen Pflanzen ist meist wenig Wasser – Häcksler müssten oft schon laufen.

Die Hochdruckwetterlage geht in die Verlängerung: Wieder eine Woche mit fast täglich 30 °C, wieder fiel am Wochen­ende nur lokal Regen. Die nordwestlichen Landesteile gingen mehr oder weniger leer aus und auch einmalige Regensummen von 10 mm können die rasante Maisabreife nicht ansatzweise stoppen.

Trockenheit auf allen Standorten

Mittlerweile vertrocknen die Maispflanzen selbst auf besten Standorten. Assimilation ist kaum noch möglich, sodass die Stärkeeinlagerung und damit die aktiven Reifeprozesse der Körner zum Erliegen kommen. Gleichzeitig schnellen die Trockenmassegehalte (TM-­Gehalte) in Blättern und Stängeln explosionsartig nach oben. Auch bei optisch noch weitgehend grünen Beständen tritt beim „Wringtest“ am Stängel mittlerweile kein Saft mehr aus.

Abreifeprognosen auf Basis von Temperatursummenmodellen können diese Bedingungen nicht wider­spiegeln und den tatsäch­lichen Reifestand oftmals nicht realis­tisch darstellen.

Dramatische Messwerte

Die beschriebene Entwicklung spiegelt sich in den Ergebnissen der Beprobungen exakt wider. Insbesondere auf den Sandböden im Münsterland sind extrem hohe TM-Gehalte in Blättern, Stängeln und Lieschen (Restpflanze) zu finden. Dabei werden Größenordnungen von bis zu 30 % erreicht, die befürchten lassen, dass das Häckselgut nur noch schwer zu verdichten sein wird. Bei den...