Risiko wegen Fäulen: Aktuell gibt es viele Probleme im Kartoffelanbau. Braun- und nassfaule Knollen, Durch- und Zwiewuchs, Glasigkeit, Hohle, Colletotrichum am Stängel und an den Knollen, Rhizoctonia dry core und Drahtwurmschäden, zu niedrige UWGs, noch immer offene Lentizellen und Bestände, die sich nur schwer krautregulieren lassen. Die prognostizierten Niederschläge können die Situation noch verschlimmern.
Auf Flächen mit braun- und nassfaulen Knollen empfiehlt es sich, in die Abschlussbehandlungen zum Sporizid (z. B. Carneol, Frowncide, Gaschinko, Leimay, Nando 500 SC, Ohayo, Ranman Top, Shirlan, Terminus, Winby), zumindest für die letzte Behandlung, das kupferhaltige Mittel Funguran mit 1 kg/ha zum Sporizid zu kombinieren. Infizierte Knollen im Boden durchfaulen lassen, nicht zu früh roden. Nasse Senken und „Problemecken“ stehen lassen. Den Roder reinigen und möglichst mit Menno Florades (2%-ige Lösung) desinfizieren, bevor in eine neue Fläche gefahren wird. Ist zwar zusätzliche Arbeit, wird sich in diesem Jahr aber auszahlen. Kritische Partien schnell durchtrocknen lassen und möglichst umgehend vermarkten oder verarbeiten, einlagern lohnt sich nicht.
Schwierigkeiten mit Sikkation: Trotz der heißen Temperaturen gibt es, aufgrund der häufig noch relativ hohen Bodenfeuchte, noch immer offene Lentizellen. Falls mit der Krautregulierung nicht mehr gewartet werden kann, die UWGs aber noch zu niedrig sind, die Abreife vorsichtig mit einer reduzierten Menge Quickdown (z. B. 0,4 l/ha) plus Toil einleiten. Falls das UWG hoch genug ist, empfiehlt sich in Beständen mit viel Blattmasse mechanisch (Krautschlagen, Heuwender) oder elektrophysikalisch (das neue NUCROP-Verfahren) das Blätterdach zu öffnen und anschließend chemisch nachzulegen. Zur Vermeidung von Gefäßbündelverbräunungen und Nabelendnekrosen aber nicht bei zu heißen Temperaturen und welkem Laub krautregulieren, gilt auch für das Krautschlagen, in diesem Fall die Behandlungen früh morgens durchführen. Weil besonders die Bestände mit Industrieware noch sehr wüchsig sind, werden in diesem Jahr mehrere Behandlungen notwendig sein, auch weil die Bestände teilweise schon wieder ergrünen, das heißt schon in Abreife befindliche Pflanzen neue Blattmasse bilden.
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