Kartoffeln - Bestände ergrünen wieder, Schnelltest, um nassfaule Knollen zu finden

25. August 2020 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche.

Wiedergrünende Bestände: Nach der langen Trockenphase haben die gefallenen Niederschläge einige Bestände, besonders die späten Lagersorten, zum Wiederergrünen angeregt. Das heißt, in den Blattachseln bildeten sich neue Triebe, auch eine erneute Blüte ist möglich. Es sind stark abgereifte Bestände, vertrocknete Bestände und Bestände mit abgestorbenem Blattwerk durch z. B. Krankheiten (Botrytis/Krautfäule/Alternaria) oder Schädlinge (Nematoden) sowie durch Nährstoffmangel betroffen. Die Bestände können noch einmal richtig durchstarten, was in Abhängigkeit von der Reifegruppe zu Problemen bei der Krautregulierung (Bestände schwer abtötbar) und der Ernte (Losschaligkeit) führen kann. Außerdem ist dieser Neuzuwachs unzureichend gegen Krautfäule oder Blattläuse geschützt. Auch kann ein oberirdischer Neuaustrieb zu unterirdischem Durch- und Zwiewuchs führen. Bestände und Knollen kontrollieren und ggf. Sikkativ einsetzen.

Nach lokalen Niederschlägen ergrünen einige Bestände später Sorten wieder. Das neue Kraut benötigt dringend Schutz.


Schnelltest auf Nassfäulen: Aktuell wurden einzelne Partien aufgrund von Nassfäulen geweigert. Zur Feststellung, ob eine Partie betroffen ist, Knollen ausgraben, waschen und in einer Plastiktüte feucht und warm aufstellen. Nach ein bis zwei Tagen ist Nassfäule sichtbar. Infizierte Knollen im Boden durchfaulen lassen, nicht zu früh roden. Erntegut mindestens 24 Stunden zur Abtrocknung belüften.

Nassfaule Knolle infizieren schnell gesunde Knollen (Bildquelle: Dr. Benker)

Nassfaule Knolle, die sich im Boden bereits zersetzt hat.