Ackerbau

Hülsenfrüchte weiter im Trend

Auf deutschen Äckern sind immer häufiger Leguminosen anzutreffen. Gründe dafür sind neben Förderprogrammen auch Vorzüge für Klima und Fruchtfolge.

2021 hat sich der Trend zur Ausdehnung der Anbaufläche von Hülsenfrüchten fortgesetzt. So wurden im laufenden Jahr insgesamt knapp 245.000 ha Körnerleguminosen angebaut. Das ist ein Anstieg von mehr als 9 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung ist unter anderem der Eiweißpflanzenstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu verdanken. Die Erweiterung der Fruchtfolge und Steigerung des Leguminosenanbaus auf 10 % der Anbaufläche bis 2030 sind zudem wichtige Anliegen der Ackerbaustrategie 2035, die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner jetzt in endgültiger Form vorgelegt hat.

Anbaufläche von Soja weiter gestiegen

„Ich freue mich sehr, dass die Betriebe mehr Leguminosen anbauen. Das zeigt, dass unsere Landwirtinnen und Landwirte den Wert heimischer Hülsenfrüchte zu schätzen wissen und auch ökonomisch vom Anbau profitieren," so Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), bei der die Geschäftsstelle der Eiweißpflanzenstrategie angesiedelt ist. Diese Entwicklung zeige sich vor allem beim Sojaanbau. Die Sojaanbaufläche ist auch in diesem Jahr weiter, auf 34.300 ha, gestiegen.

Der größte prozentuale Zuwachs wurde bei Süßlupinen verzeichnet, deren Anbauflächen um knapp 30 % wuchs, gefolgt von Erbsen mit einem Flächenzuwachs von 18 %. Auch beim Anbau von Leguminosen zur Ganzpflanzenernte wie Klee und Luzerne ist ein weiterer, leichter Zuwachs von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Für Klima und Ernährung

Leguminosen binden Stickstoff aus der Luft und reichern ihn im Boden an. Dadurch kann Mineraldüngerstickstoff eingespart werden, was durch die Verringerung des CO2-Ausstoßes einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz darstellt. Zudem binden vor allem Klee und Luzerne Kohlenstoff aus der Luft im Boden, wo er zu wertvollem Humus umgebaut wird. Des Weiteren sind Leguminosen ein wertvolles Eiweißfuttermittel und finden zunehmend Verwendung in der Humanernährung.

Hintergrund: Eiweißpflanzenstrategie

Die Eiweißpflanzenstrategie (EPS) startete 2012 und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert. Sie setzt sich für die Ausweitung von Anbau und Nachfrage der Leguminosen ein. Dafür werden gezielt praxisnahe Forschungsprojekte gefördert, die Innovationen beispielsweise durch die Züchtung neuer Sorten auf den Weg bringen. Mit den modellhaften Demonstrationsnetzwerken wird das Wissen zu Anbau und Vermarktung von Leguminosen vermittelt und der Dialog für den Aufbau von Wertschöpfungsketten gefördert.