Grünland hat vor allem bei intensiver Schnittnutzung – aufgrund hoher Rohproteinerträge – einen hohen Schwefelbedarf, der bis zu 45 kg/ha und Jahr betragen kann. Pro dt Trockenmasse (TM)-Ertrag benötigt Gras 0,3 kg Schwefel. Bei einem Ertrag von 90 dt/ha TM ergibt sich so ein Bedarf von 27 kg/ha. Insbesondere intensiv mit Stickstoff gedüngte Grünlandbestände (>250 kg/ha N) sowie Klee- und Luzernegrasgemenge können bei gleichzeitig hoher Nährstoffabfuhr mit Mehrerträgen auf eine Schwefeldüngung reagieren. Dagegen werden bei niedrigerem N-Düngungsniveau (<150 kg/ha N) bzw. bei extensiver Grünlandnutzung keine nennenswerten Ertragseffekte durch eine zusätzliche Schwefeldüngung festgestellt.
Bei der Weidenutzung verbleibt der größte Teil des mit dem Futter aufgenommenen Schwefels auf der Fläche, da dieser über die Exkremente der Weidetiere zurückgeführt wird. Auf Weideflächen ist daher kaum mit einem Schwefelmangel zu rechnen. Ein Maß zur Beurteilung des Schwefelbedarfs ist das Verhältnis von Stickstoff zu Schwefel im Futter. Dabei gilt: N/S-Verhältnis im Grünlandfutter kleiner als 12 : 1 = gute S-Versorgung, größer als 15 : 1 = S-Mangel.
Schwefel ist nur in Sulfatform (SO4) pflanzenverfügbar. Schwefeldünger sind meist zusammen bzw. in chemischen Verbindungen mit anderen Nährstoffen kombiniert. Je nach Bedarf und Anforderung können Landwirte sie mit Stickstoff, Kalium und/oder Magnesium ausbringen. Die Schwefeldüngung im Ökologischen Landbau kann über Kieserit (MgSO4), Gips (CaSO4) sowie über diverse Kalisulfatdünger wie Patentkali, Magnesia-Kainit erfolgen.