Diese beiden Unkräuter breiten sich insbesondere in Trockenjahren sehr gut aus. Durch ihr tief in den Boden reichendes Wurzelwerk können sie Wasser erschließen, das die Gräser nicht mehr erreichen können. Die Distel- und Brennnesselbekämpfung ist mit Herbiziden besonders erfolgreich, wenn sie etwa drei bis vier Wochen nach dem Schnitt oder dem Mulchen erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt hat der Wiederaustrieb der Unkräuter eine Wuchshöhe von 20 bis 30 cm erreicht.
Wirkungsvoll gegen Disteln
So reichen 2 l/ha U 46 M-fluid bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 20 °C aus, um die Disteln zu dezimieren. Eine sehr gute Wirkung hat auch 3 l/ha Kinvara, das neben der Distel auch Hahnenfuß, Ampfer, Löwenzahn und Vogelmiere bekämpft.
Gegen Brennnesselnester
Gegen die Brennnessel sind triclopyrhaltige Herbizide wie zum Beispiel Ranger mit einer Aufwandmenge von 2 l/ha zu bevorzugen. Diese Herbizide minimieren auch Ampfer, Bärenklau, Löwenzahn und Vogelmiere. Da Brennnesseln horstweise auftreten, sind Flächenbehandlungen nicht nötig. Hier kann man Kosten sparen, indem man mit der Rückenspritze und einer 1%igen Rangerlösung (entspricht 100 ml Ranger/10 l/ha Wasser) gegen diese Horste vorgeht.
Bei Simplex Anwendungsbedingungen beachten
Treten auf Weideflächen neben Brennnesseln auch Disteln auf, so kann auch Simplex entweder als Einzelpflanzenmaßnahme mit einer 1%igen Lösung (entspricht 100 ml Simplex/10 l/ha Wasser) oder als Flächenbehandlung 2 l/ha Simplex eingesetzt werden. Dieses Herbizid darf nur nach der letzten Nutzung oder auf Weideflächen angewendet werden. Es sind alle in der Gebrauchsanweisung aufgeführten Anwendungsbedingungen zu beachten!
Ampfer erst im Herbst bekämpfen
Die chemische Bekämpfung des Ampfers mit Herbiziden sollte im Herbst erfolgen, da sich bei späteren Anwendungsterminen nachhaltigere Bekämpfungsergebnisse erzielen lassen. Ein Aussamen von Ampferpflanzen ist im Vorfeld über das ganze Jahr durch Pflegearbeiten zu vermeiden.
Entstandene Narbenlücken sind durch Über- oder Nachsaaten zu schließen. Hierbei sind geeignete Saatgutmischungen (Qualitäts-Standard-Mischungen) entsprechend der Region und der angestrebten Nutzung zu verwenden.
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