Bei frühen und mittleren Saaten sind die Nachbehandlungen gegen Gräser in der Regel abgeschlossen. Für die späteren Saaten sollten mit Beginn der nächsten Wochen gute Bedingungen für notwendige Maßnahmen gegeben sein. Es gibt auch Flächen, die selbst ohne Vorbehandlung im Herbst keinen Ungrasdruck aufweisen. Da die Frühjahrsherbizide – mit Ausnahme von Chlortoluron-haltigen Produkten – über die Blätter der Ungräser aufgenommen werden müssen, müssen Getreideanbauer hier weiter abwarten und auf Neuauflauf kontrollieren. Erst wenn die Bestände den Boden bedecken, ist kein Auflauf mehr zu erwarten. Bei stärkerem Unkrautdruck ist es sinnvoll, die Bekämpfung der Kräuter in nächster Zeit – unabhängig von der Gräserbehandlung – durchzuführen. Geht es beispielsweise um die Bekämpfung von Kamille, Raps, Vogelmiere und etwas Mohn, reicht eine Behandlung mit zum Beispiel 25 g/ha Tribun. Bei Auftreten von Stiefmüttchern und/oder Hundskerbel ist Dirigent SX/Bouda (35/20 g/ha) geeignet. Mit 50 g/ha Artus lässt sich zudem Ehrenpreis kontrollieren. Spielen auch Klette und/oder Kornblume eine Rolle, bietet sich Saracen als Mischungspartner an. Zusammen mit Artus reichen 50 ml, ansonsten sollten Anwender 100 ml/ha zugeben. Breit wirksam, allerdings ohne Wirkung gegen Efeublättrigen Ehrenpreis, ist auch Pointer Plus.
Saracen allein reicht gegen Klette, Raps, Vogelmiere, Kamille, Mohn und kleine Kornblumen. Bei starkem Auftreten von Kamille oder Kornblume sollten – anstelle von Saracen – 200 ml/ha Primus Perfect zum Einsatz kommen.
Gegen Hundskerbel und Stiefmütterchen können Landwirte Primus Perfect mit Dirigent SX/Boudha kombinieren. Anstelle von Dirigent SX/Boudha ist jeweils auch eine Zumischung von 25 g/ha Finy/Savvy möglich. Diese Produkte sind preisgünstig, allerdings fehlt eine Zulassung für den Einsatz in Winterroggen.
Ein Einsatz in AHL oder eine Kombination mit Blattdüngern ist jeweils möglich.