Herbizideinsatz im Getreide: Die Bedingungen für Bodenherbizide sind günstig. Bisherige Behandlungen zeigen deutlich Wirkung. Aufhellungen am Getreide sind auf den Wirkstoff Diflufenican zurückzuführen. Geschwächte Pflanzen zeigen diese stärker. Dies ist zu sehen, wenn beim Drillen kleine Dämme entstanden sind und das Getreide durch 7 cm anstelle von 3 bis 4 cm Boden wachsen muss. Ein gewisses Maß an Aufhellungen ist aber unproblematisch.
Fuchsschwanzstandorte – Behandlungen im Nachauflauf: Dort, wo Kombinationen aus Boden- und Blattherbizid (Axial 50, Sword + FHS, Traxos) geplant sind, sollte abgewartet werden, bis kühlere Bedingungen eintreten (unter 8 °C).
Auf Einzelflächen sind Nachauflauf-Anwendungen mit 1,2 l/ha Atlantis OD oder 400 g/ha Niantic + 0,8 l/ha FHS sinnvoll. Dabei geht es um folgende Konstellation:
- Weizen, frühe Saat,
- Atlantis hat im vergangenen Frühjahr nur noch knapp ausreichend gewirkt.
Im Herbst sind Ungräser noch kleiner und weniger gut in der Lage, eingesetzte Wirkstoffe, abzubauen. Auf diesen Flächen wiegt dies schwerer als ein möglicher Neuauflauf über Winter.
Atlantis OD und Niantic + FHS sind blattaktive Produkte. Die Ungräser müssen also zwei bis drei Blätter ausgebildet haben. Für Atlantis OD ist strahlungsreiche, wüchsige Witterung erforderlich. Bei extremen Besatzdichten ist zu überlegen, ob die erste Saat weitergeführt oder als falsches Saatbeet betrachtet wird. Das bedeutet: Der Aufwuchs (inklusive Getreide) wird mit Glyphosat abgetötet und die neue Saat ohne weitere Bodenbearbeitung eingeschlitzt. Das gilt vor allem für Flächen/Teilflächen, die in der Vergangenheit nicht mehr sauber zu bekommen waren. Teils war es nötig/sinnvoll sie unbeerntet zu mulchen bzw. vor der Samenreife als GPS zu ernten.
Virusvektoren im Getreide: Die Besiedlung der Getreidesaaten mit Läusen ist in den meisten Regionen bisher unproblematisch. Die kommenden warmen Tage bieten den Läusen günstige Bedingungen und ermöglichen einen weiteren Populationsaufbau. Die Getreidebestände daher weiterhin auf Läusebesatz kontrollieren. Die Läuse sitzen oft tief im jüngsten eingerollten Blatt. Bei Sonne und Wärme wandern sie nach oben, dann sind Befallsbonituren einfacher. Bei stärkerem Läuseaufkommen, das heißt, wenn 10 % der Pflanzen mit Läusen befallen und Kolonien leicht zu finden sind, sollte dann zur Verhinderung der Virusübertragung ein Pyrethroid ein- bzw. zugesetzt werden. Geeignet ist unter anderem Karate Zeon mit 75 ml/ha. Besonders betroffen sind Wintergerste und -weizen. Schäden in Triticale sind möglich.
Kombinationen mit 1 bis 2 l Mangannitrat + 5 kg Combitop sind vor allem in Gerste angeraten.
Getreidelager – auf Schädlinge achten: Getreideläger laufend kontrollieren. Neben der Überprüfung der Temperatur und des Geruches ist es wichtig, auch auf Vorratsschädlinge zu achten. Das Vorhandensein von Motten kann zum Beispiel über Pheromonfallen oder Klebefallen/Gelbtafeln erfolgen. Bei sinkenden Temperaturen fliegen die Schädlinge in der Regel nicht mehr. Ein Befall mit Dörrobstmotten ist an dichten spinnwebenartigen Gespinsten leicht zu erkennen. Unter deren Schutz fressen die weißlichen Larven an Körnern. Ein Befall mit Käferarten wie Kornkäfer, Plattkäfer und Getreidekapuziner lässt sich über eine Becherfalle kontrollieren. Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen bei der Umlagerung des Getreides auf dem Förderband mit den Produkten Silico-SEC oder K-Obiol EC 25. Das Präparat Talisma EC darf in vorratslagerndem Getreide, ausgenommen Mais, Buchweizen und Hirse, Granprotec in vorratslagerndem Getreide außer Weizen eingesetzt werden.
Weiterhin ist besonders in zu nass eingelagerten Futterpartien mit starkem Milbenbefall zu rechnen. Bei Befall gilt Getreide als verdorben und sollte nicht mehr der Verfütterung dienen. Zur Bekämpfung von Mäusen/Ratten Köderboxen mit geeigneten Köderprodukten an passenden Stellen aufstellen.