Im März zogen immer wieder ausgedehnte Niederschlagsgebiete oder Schauer und Gewitter durch. Die hohen Niederschläge im nassesten März seit 1994 durchnässten häufig die Oberböden, so dass Sommergetreide vielerorts nicht gesät werden konnte.
Auf der positiven Seite kam die Versickerung in tiefere Bodenschichten verstärkt in Gang. Bei insgesamt leicht überdurchschnittlichen Temperaturen wehte immer wieder stürmischer Westwind.
Kühler April
Im April bremsten unbeständiges Wetter und leicht unterdurchschnittliche Temperaturen die Pflanzenentwicklung deutlich. In der ersten Aprilwoche trat verbreitet leichter, bodennah auch mäßiger Frost auf, über größere Schäden wurde aber nichts bekannt. Häufiger und mitunter ergiebiger Regen ließ nur wenig Möglichkeiten für Außenarbeiten.
Insbesondere auf schweren Böden waren die optimalen Saatzeiträume von Sommergetreide und Zuckerrüben nicht einzuhalten. Rüben wurden oft erst in der zweiten Monatshälfte gesät – über NRW gemittelt so spät wie noch nie seit Aufzeichnungsbeginn 1992. Die Bodenfeuchte zeigte sich deutlich überdurchschnittlich und die Auffüllung der tieferen Schichten schritt noch voran.
Wechselhafter Mai
Anfang Mai konnten ein paar trockene Tage endlich verbreitet für die Maisaussaat genutzt werden, ehe sich vom 5. bis zur Monatsmitte nochmals wechselhaftes Wetter zum Teil mit Starkregen einstellte. In wärmerer Luft herrschten nun sehr wüchsige Bedingungen, allerdings breiteten sich auch Pilzkrankheiten aus.
Die zweite Monatshälfte verlief großteils trocken, gegen Monatsende trockneten die obersten Bodenschichten bei sonnig-windigem Wetter stark aus. Es herrschten ideale Bedingungen für die Heuernte.
Vergleich zum langjährigen Mittel
Der bis in den Mai hinein als kühl empfundene Frühling erreichte dennoch mit 9,2 °C fast das Mittel 1991 bis 2020 (9,5 °C) und übertraf sogar den Wert der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 (8,3 °C).
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Die Niederschlagssumme lag mit 246 mm nicht nur weit über dem Mittel 1991 bis 2020 (177 mm), sondern zum ersten Mal seit 2008 auch über dem höheren Wert 1961 bis 1990 (205 mm)! Bei der Sonnenscheindauer verfehlte der Frühling 2023 mit 477 Stunden den Mittelwert 1991 bis 2020 (497 Stunden) nur knapp.
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