Der meteorologische Sommer ist schon zur Hälfte vorbei und auch der astronomische Sommer steuert auf die zweite Halbzeit zu. Zeit für einen kurzen Blick auf den bisherigen Verlauf.
Erst zu trocken, jetzt feucht
Zum Ausklang des Frühlings und Beginn des Sommers dominierte zunächst anhaltendes Hochdruckwetter mit einem beständigen östlichen Wind. Dieser lenkte überwiegend trockene Luft ins Land, sodass das Tagesmittel der relativen Luftfeuchten an vielen Tagen zwischen 40 und 60 % lag (Monatsmittel Juni für NRW 58 %).
Unterbrochen wurde der anhaltende Hochdruckeinfluss durch ein unbeständiges Intermezzo mit intensiven Niederschlägen vom 20. bis 23. Juni. Etwa ab Anfang Juli stellte sich die Wetterlage um und aus westlichen bis südwestlichen Richtungen wurden nun feuchtere Luft und zeitweise Niederschlagsgebiete nach Nordrhein-Westfalen gelenkt. Das Tagesmittel der relativen Luftfeuchten lag meist zwischen 55 und 75 % und nur noch selten unter 50 % (Monatsmittel bis 24.7. 64 %).
Was ist dran am Siebenschläfer?
Diese Entwicklung passt recht gut zur bekannten „Siebenschläferregel“, deren Stichtag vor rund vier Wochen am 27. Juni war. Die Wetterentwicklung an diesem Tag soll Aufschluss über die Witterung der darauffolgenden sieben Wochen geben. Generell sollte man es bei der Siebenschläferregel mit dem Termin nicht ganz so genau nehmen, sondern einen größeren Zeitraum betrachten.
Tatsächlich hat sich in der Vergangenheit herausgestellt, dass das grundlegende Zirkulationsmuster, das für die Sommerwitterung in Deutschland verantwortlich ist (sprich: z. B. kühl/unbeständig, trocken/heiß, schwül-warm/gewittrig, oder ähnliche Kombinationen), sich im Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli einstellt und dann auch für einige Wochen erhalten bleibt. Die Trefferquote der Siebenschläferregel liegt bei einer unbeständigen Westwetterlage bei 62 bis 70 % und ist damit ungewöhnlich hoch.
Wie lange bleibt das Wetter so?
Apropos: Westwetterlage. Diese bleibt uns zunächst erhalten. Das bedeutet nicht, dass es für ein paar Tage am Stück auch mal sonnig, trocken und heiß werden kann. Alsbaldige Abkühlung aus Westen mit Regenfällen sind aber stete Begleiter. In diesem Jahr passt es also mit dem „Siebenschläfersommer“.
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