Das Wetter war in den vergangenen Wochen oft hochsommerlich warm und sorgte damit für eine rasche Weiterentwicklung der Pflanzen. Der phänologische Frühsommer, der mit einer minimal verspäteten Holunderblüte begonnen hatte, verlief mit normaler Geschwindigkeit. Mit rund einer Woche deutlich verspätet war der 1. Heuschnitt, der meist Ende Mai bei idealen Bedingungen erfolgte.
Hochsommer im Mai?
Vereinzelt wurde schon Ende Mai mit dem Blühbeginn der Sommer-Linde der phänologische Hochsommer eingeläutet. Verbreitet begann die Lindenblüte in Westfalen Mitte Juni, bei einer Meldequote von 74 % (Stand: 27.06.23) liegt der Termin zwei Tage später als im Mittel der zurückliegenden Jahrzehnte.
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Abgesehen von den im Frühsommer reifenden Erdbeeren, beginnt mit dem Hochsommer die Erntezeit so richtig. Nun reifen Süßkirschen, Stachelbeeren und Johannisbeeren, etwas später auch Himbeeren. Die Süßkirschen waren dieses Jahr allerdings rund eine Woche später erntereif als üblich.
Getreideernte steht an
Die Getreideernte fällt großteils auch in den Hochsommer, der mit rund 7 Wochen eine lange phänologische Jahreszeit darstellt. Bei der Wintergerste wurde die Gelbreife bereits verbreitet gemeldet.
Durch Wärme und Trockenheit erfolgte die Abreife beschleunigt, womit der Gelbreifetermin bei einer Meldequote von 62 % zwei Tage vor dem vieljährigen Mittel liegt. Vereinzelt ist auch schon der Winterweizen gelbreif.
Siebenschläfer – Was ist dran an der Regel?
In den phänologischen Hochsommer fällt übrigens auch der Siebenschläfertag (27. Juni), der uns Auskunft darüber geben soll, wie der klassischerweise als Hochsommer bezeichnete Zeitraum von Anfang Juli bis Mitte August ausfallen soll.
Wenn man die großräumige Verteilung von Hoch- und Tiefdruckgebieten Ende Juni / Anfang Juli betrachtet, erreicht die Siebenschläfer-Regel eine Eintrittswahrscheinlichkeit von immerhin 60 bis 70 %. Nach dieser Regel stünde uns dieses Jahr ein eher unbeständiger Hochsommer bevor.
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