Den vergangenen April würde man wahrscheinlich nicht unbedingt als „normal“ bezeichnen. Tatsächlich aber entsprachen sowohl die Temperaturen als auch Sonnenscheindauer und Niederschläge nahezu einem typischen April im Klimareferenzzeitraum 1961 bis 1990. Damit stand der Monat jedoch im deutlichen Gegensatz zu unserer „erlebten“ Realität der vergangenen Jahre.
Böden lange nicht befahrbar
Die schon vom März her sehr feuchten Oberböden trockneten höchstens vorübergehend oberflächlich ab. Es galt, die raren Möglichkeiten für Außenarbeiten bestmöglich zu nutzen. Vor allem schwere Böden waren vielerorts so häufig nicht befahrbar, dass die optimalen Saatzeiträume von Sommergetreide und Zuckerrüben verpasst wurden.
Nach einem nassen Monatsauftakt stellte sich in der Karwoche freundliches und recht kaltes Wetter mit leichten Nachtfrösten ein. Örtlich konnte die Aussaat von Sommergetreide fortgesetzt werden. Nach Ostern durchnässte ergiebiger Regen die Oberböden erneut.
Wachstumsschub in der zweiten Monatshälfte
Nach der Monatsmitte ließen ein paar weitgehend trockene Tage teils wieder die Bestellung von Sommergetreide und Rüben zu. Eine kurze warme Phase nach dem 20. April bewirkte einen Wachstumsschub in der Natur. Im Tiefland begann der Raps zu blühen, damit war dort die Gefahr durch den Rapsglanzkäfer vorbei, zuvor herrschten meist ungünstige Zuflugsbedingungen.
In der letzten Aprilwoche verlangsamte sich die Pflanzenentwicklung bei niedrigen Temperaturen und lokalen Nachtfrösten erneut. Gegen Monatsende begann die deutlich verspätete Maisbestellung.
Vergleich zum langjährigen Mittel
Mit einer Monatsmitteltemperatur von 8,2 °C lag der April unter dem Mittel 1991 bis 2020 (9,5 °C), aber noch knapp über der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 (7,9 °C). Mit einer über Nordrhein-Westfalen gemittelten Niederschlagssumme von 63 mm wurde das Mittel 1991 bis 2020 (48 mm) markant, das höhere Mittel 1961 bis 1990 (62 mm) nur knapp überboten.
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Die Bodenfeuchte lag im Monatsmittel mit 106 % nutzbarer Feldkapazität (nFK) deutlich über dem Mittelwert von 1961 bis 2022 (97 % nFK). Mit durchschnittlich 154 Stunden zeigte sich die Sonne seltener als im Mittel 1991 bis 2020 (174 Stunden).
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