Sehr milde Phasen vom zweiten Dezemberdrittel bis Anfang Januar sorgten für eine zunehmende Lockerung der Vegetationsruhe. Einige phänologische Beobachter meldeten schon um den Jahreswechsel den Blühbeginn der Hasel, womit der phänologische Winter bereits wieder Geschichte war. Die folgende, rund zweiwöchige kalte Phase brachte jedoch die Vegetationsruhe zurück und verhinderte über Nordrhein-Westfalen gemittelt einen extrem frühen Start in den Vorfrühling.
Mehr als eine Woche früher
Die zuletzt wieder sehr milde Witterung mit meist frostfreien Nächten ließ die Pflanzenentwicklung erneut in Schwung kommen. Auch in höheren Lagen wurde die Haselblüte gemeldet. Insgesamt ergibt sich als mittleres Datum in NRW der 22. Januar bei einer Meldequote von 84 %, das bedeutet eine Verfrühung von etwas mehr als einer Woche.
Damit liegt trotz zweier Kälteeinbrüche Anfang Dezember und Mitte Januar wieder ein kurzer phänologischer Winter hinter uns. Nach jetzigem Datenstand wird er – auch bedingt durch einen späten Beginn im November – fast zwei Wochen kürzer ausfallen als im vieljährigen Mittel.
Erste bunte Blüten zu entdecken
Seit Ende Januar wurde vielerorts der Blühbeginn von Erle und Schneeglöckchen gemeldet, bei diesen Pflanzen deutet sich ebenfalls eine Verfrühung gegenüber dem vieljährigen Mittel an. Auch einige Pflanzen, die nicht im phänologischen Sofortmeldeprogramm des Deutschen Wetterdienstes enthalten sind, bringen bereits erste Farbtupfer in die Gärten.
Schon um den Jahreswechsel zeigte sich örtlich der gelbblühende Winterjasmin, der bei einem flüchtigen Blick an blühende Forsythien erinnert. Seit etwa Anfang Februar blühen Winterlinge und örtlich schon Krokusse, mittlerweile öffnet in milden Lagen auch die Kornelkirsche ihre blassgelben Blüten. Vereinzelt wurde im südlichen Rheinland blühender Huflattich gesichtet. Auch der Vogelzug hat begonnen: Ende Januar machten sich bereits Tausende von Kranichen auf den Weg Richtung Norden.
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