Mehr als Schlepper fahren



Säen, Düngen, Ernten und die Wartung moderner Agrartechnik – all diese Aufgaben machen die Fachkraft Agrarservice aus. Seit zehn Jahren gibt es diesen Ausbildungsberuf. Denn für ein modernes Lohnunternehmen reicht es nicht aus, wenn die Mitarbeiter nur Trecker fahren können.

Wie ein Landmaschinenmechaniker müssen sich die Fachkräfte mit Technik auskennen, um kleine Reparaturen schon auf dem Acker erledigen zu können. Wie ein Landwirt müssen sie über den Pflanzenbau Bescheid wissen.

Überstunden gehören dazu

Seitdem es den Beruf gibt, bildet Gerd Dettmer in diesem Bereich aus. Mehr als 20 Fachkräfte sind bei dem Lohnunternehmer aus Kettenkamp bei Osnabrück in die Lehre gegangen. Im Sommer dieses Jahres hat Johannes Rüter aus Dülmen seine Ausbildung beendet.

Johannes hatte zuvor eine Ausbildung zum Feinwerkmechaniker absolviert. „Aber den ganzen Tag in der Halle zu stehen, das war nichts für mich“, sagt der 23-Jährige. Er wollte gerne wieder aus der Werkstatt heraus. Daher entschied er sich zusätzlich für die Ausbildung zur Fachkraft.Seine Eltern führen einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb.

Erfahrung auf den Trecker nicht nötig

Auf dem Schlepper saß er daher zum ersten Mal bereits mit acht Jahren. Für die Ausbildung hätte es aber auch gereicht, wenn er weniger Erfahrung mit Landmaschinen mitgebracht hätte. „Einer unserer Auszubildenden hat vorher im EDV-Bereich gearbeitet. Er hatte kaum Erfahrung und schafft die Aufgaben auch“, meint Johannes. Während der Ernte ist er mehr als acht Stunden pro Tag im Einsatz. „Man sollte keine Angst vor Überstunden haben“, sagt er deshalb. Im Winter gibt es dafür ruhigere Phasen.

Zurzeit sitzt Johannes zwar den ganzen Tag auf dem Trecker oder dem Häcksler, doch er berät die Landwirte auch. Wie tief muss die Schnittlänge beim Mais für die Biogasanlage sein? Wann muss welches Pflanzenschutzmittel gespritzt werden? Auf solche Fragen weiß Johannes die Antwort. Denn Beratung gehört zum Service dazu.

Erfahrt mehr zur Ausbildung Fachkraft Agrarservice auf der Seite der Landwirtschaftskammer und in der aktuellen Ausgabe des Wochenblattes auf Seite 103.