CAH Dronten: Nicht nur Agrarstudiengänge...

Die Christelijke Agrarische Hogeschool (CAH) in Dronten in den Niederlanden bietet neben Agrar- auch andere landwirtschaftsnahe Studiengänge an.

Alle Bachelor-Studiengänge an der CAH Dronten dauern vier Jahre, wobei das erste Jahr ein Einführungsjahr mit breiter Fächerstruktur ist. Dazu gehört auch ein acht- bis zehnwöchiges Praktikum. Nach dem zweiten Jahr absolvieren die Studenten noch ein zwei- bis dreimonatiges Auslandspraktikum. Im vierten Jahr stehen die Spezialisierung in eine Fachrichtung sowie die Bachelorarbeit an.

Ernährung und Gesundheit

Caroline Picht aus Delbrück, Kreis Paderborn, studiert bei unserem Besuch im April 2012 im ersten Jahr „Ernährung und Gesundheit“ an der CAH. Trotz anfänglicher Hürden gefällt ihr das Auslandsstudium mit anderer Kultur und Sprache. „Am Anfang konnte ich kein Niederländisch. Aber nach den Sprachkursen vor Studienbeginn und während des ersten Jahres, geht es einigermaßen“, erzählt die 20-Jährige. In ihrem Studienjahrgang sind insgesamt vier der zwölf Studenten Deutsche.

Zu den praktischen Inhalten im Studiengang „Ernährung und Gesundheit“ gehören unter anderem Praktika, Laborübungen und Exkursionen, zum Beispiel zu einer Kräuterfabrik oder einem Schlachter. Momentan steht für Carolines Semester auch Kochpraxis auf dem Stundenplan.

Für Studenten
Weitere Informationen zur CAH, den Studiengängen, den Wohn- und Finanzierungsmöglichkeiten unter: www.cahdronten.de

Das Studium deckt viele Themen rund um Lebensmittel und Ernährung ab, ob Lebensmittelproduktion, Gesundheit des Menschen oder Konsumtrends. Nach dem Abschluss können die Absolventen in der Ernährungsberatung, Produktentwicklung, Lebensmittelforschung oder im Qualitätsmanagement arbeiten.

Pferdemanagement

Die Absolventen des Studiengangs „Pferdemanagement“ der CAH haben vielseitige Berufsperspektiven, unter anderem in der Beratung von Banken, Versicherungen oder Futtermittelbetrieben, im Marketing oder im Management von Veranstaltungen.

„Nach dem Studium kann man entweder sagen: ‚Ich will etwas mit Pferden machen‘ oder eben ‚Ich habe genug vom Pferd‘“, nennt Friederike Gallinat einen großen Vorteil. Sie ist eine der rund ein Drittel deutschen Studenten in diesem Studiengang.

„Ein vergleichbares Studienangebot gibt es in Deutschland nicht“, verrät Koordinatorin Marja Teekens und ergänzt: „Pferdemanagement ist sehr praxisorientiert. Dennoch macht Betriebswirtschaft 70 % des Studiums aus. Nur 30 % sind Pferdekunde.“ Zur Praxis gehören die Tierbeurteilung und Erste Hilfe am Pferd.

International Food Business

Eine Besonderheit bietet der Studiengang „International Food Business“ (IFB) an der CAH. Denn durch die Kooperation mit dem „Novia Scotia Agricultural College“ in Truro, Ost-Kanada, bietet der Studiengang die Möglichkeit zum Doppelabschluss. Damit sind die Absolventen für den Einsatz im internationalen Handel und in der Beratung rund um Wirtschaft, Handel und Lebensmittel vorbereitet.

Nantke Ahrends aus Wittmund, Niedersachsen, studiert im ersten Jahr IFB. Die 21-Jährige wird das dritte, auf Wunsch auch einen Teil des vierten Studienjahres, am College in Kanada verbringen. „Für mich ist IFB als multikulturelles Studium in den Niederlanden und Kanada der perfekte Mix“, sagt Nantke. Trotzdem bleibt der Studiengang persönlich. „Jeder hat einen persönlichen Mentor bzw. Coach“, erzählt sie.

Eine dieser Mentoren ist Wieke Hetsen. Die sieht eine Stärke des Studiengangs darin, durch gute Kontakte der CAH Praktika in einigen international aufgestellten niederländischen Unternehmen der Ernährungsindustrie machen zu können, wie Unilever oder Friesland Campina. Gee

Hinweis: Dieser Beitrag ist aus der Wochenblatt-Ausgabe 16/2012.