Beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit

Ein erfolgreiches Studium kostet Geld, Nerven und Lebensjahre. Langfristig scheint sich der Aufwand aber zu lohnen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Hochschulforschung unter ehemaligen Absolventen belegt: Ein Studium bleibt die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

Zehn Jahre nach dem Hochschulabschluss beurteilt mit 88 % der überwiegende Teil der erwerbstätigen Absolventen ihren jetzigen Job als ihrer Qualifikation entsprechend. Weitere 4 % schätzen ihre Stelle immerhin als fachlich angemessen ein; nur 8 % sind in einem Beruf tätig, der dem Hochschulabschluss „weder positional noch fachlich angemessenen“ ist. Ein sehr geringer Teil von 3 % aller Absolventen ist über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg nicht adäquat beschäftigt. Den meisten gelingt aber relativ schnell der Wechsel in angemessene Beschäftigungen.

Die durchschnittlichen Bruttojahresgehälter von vollzeitbeschäftigten Hochschulabsolventen liegen zehn Jahre nach Ende des Studiums bei rund 63 000 €. 80 % der befragten Akademiker erzielen ein Einkommen, das über dem Durchschnitt aller Beschäftigten in Deutschland liegt.

Die Spannbreite ist allerdings hoch: So liegt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt von Sozialarbeitern bei 40 300 €, das von Humanmedizinern bei 88 700 €. Männer erzielen mit durchschnittlich 68 900 € höhere Einkommen als Frauen (51 100 €). Diese Unterschiede sind nicht ausschließlich auf die studierten Fächer zurückzuführen, denn auch innerhalb der untersuchten Fachrichtungen gibt es geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede zugunsten der Männer. Die bereits beim Berufseinstieg bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern nehmen nicht im weiteren Berufsverlauf ab.

40 % Führungspositionen

Vier von zehn Akademikern bekleiden zehn Jahre nach ihrem Studienabschluss eine Führungsposition, Männer (52 %) deutlich häufiger als Frauen (30 %). Drei Viertel der erwerbstätigen Absolventen sind unbefristet beschäftigt, 15 % sind selbstständig, nur 1 % ist zehn Jahre nach dem Examen arbeitslos. Die Erwerbsquote liegt zu diesem Zeitpunkt bei 89 % (Männer: 97 %, Frauen: 80 %). Es sind weiterhin vor allem Mütter (90 %, Väter: 29 %), die ihre Erwerbstätigkeit für Familienarbeit unterbrechen.

„Die berufliche Situation ist für die große Mehrheit der Hochschulabsolventinnen und -absolventen sehr gut“, bestätigt Kolja Briedis, Projektleiter der Studie, die Ergebnisse. „Und zudem ist auch die Zufriedenheit recht hoch.“ Sehr viele Befragte sind mit den Arbeitsinhalten (85 %), dem Arbeitsklima (78 %), ihrer beruflichen Position (73 %), der Angemessenheit ihrer Beschäftigung (72 %) und der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes (70 %) zufrieden. Seltener sind positive Urteile mit Blick auf das Einkommen (55 %), den Raum für das Privatleben (53 %) und die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten (38 %). Matthias Schulze Steinmann

Die Publikation „Karriere mit Hochschulabschluss?“ steht als PDF-
Download kostenlos zur Verfügung unter: www.his.de