1. NRW-Heimatkongress in Münster

Überall ist plötzlich „Heimat“

In Münster fand auf Einladung der Landesregierung am Wochenende der 
erste „Heimatkongress“ statt. Es gab viele kluge Worte, viele gute Ideen – und es wurde eine Menge Geld angekündigt. Heino war auch da.

Die einen verteilten Blumensamen, die anderen Postkarten. Mit einer Landkarte der Ortsnamen in plattdeutscher Sprache war der Kreisheimatverein Herford präsent. Das Landesmedienzentrum Westfalen und sein Pendant aus dem Rheinland stellten Filme und Infomaterial aus Geschichte, Kultur und Landeskunde vor. Heinz Georg Kramm alias „Heino“ war auch angereist, auf Einladung der Landesministerin Ina Scharrenbach. Sie hatte zum ersten „Heimatkongress“ eingeladen, der am Samstag in Münster mit rund 500 Teilnehmern aus Politik und Kultur, vor allem aber mit Vertretern vieler lokaler und regionaler Heimatvereine und kultureller Bürgerinitiativen stattfand.

„Politprojekt“ mit viel Geld

Der Kongress sei ein „Dankeschön an die Ehrenamtlichen“, erklärte Ina Scharrenbach. Sie leitet in Düsseldorf das neu geschaffene Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung – ein „Gemischtwarenladen“, wie der Moderator Norbert Tiemann hintersinnig anmerkte. Tiemann, Chefredakteur der Westfälischen Nachrichten in Münster, warf noch ein weiteres Wort in die Runde: Heimat sei zu einem „Politprojekt“ geworden.

Tatsächlich: Das Wort „Heimat“ tragen inzwischen ein Bundesministerium und zwei Landesministerien, in Bayern und in NRW, im Titel, ohne dass immer klar ist, was genau gemeint ist und was getan werden soll. „Heimat hat viele Definitionen, der Austausch darüber ist Ausdruck einer starken Bürgergesellschaft“, sagte die...