Treckerballett in Albersloh

Weder Schwanensee noch Tüllröcke, sondern deutscher Schlager und blitzender Stahl – beim Treckerballett in Albersloh im Kreis Warendorf „tanzten“ 20 Oldtimer anlässlich des 850. Ortsjubiläums.

Marken wie Schlüter, Hanomag und Lanz Bulldog lassen das Herz von Oldtimerfans höher schlagen. Sie boten am vergangenen Sonntag ein Treckerballett. Zum Schlager „Resi, i hol di mit mei´m Traktor ab“ fuhren sie im Schritttempo auf einem Stoppelacker neben dem Albersloher Sportplatz, auf dem schon die ganze Woche der 850. Geburtstag des Ortes gefeiert wurde.

Zunächst steuerten die 20 Piloten der Treckerfreunde Albersloh ihre gut gepflegten Schätzchen, aufgeteilt in zwei Zehner-Gruppen, aufeinander zu. Dann drehten sie sich und knatterten längs am Publikum vorbei. Danach fuhren sie eine Diagonale und fädelten über Kreuz wie im Reißverschluss ein. Dabei blieb alles unfallfrei und keiner der zum Teil über 60 Jahre alten Traktoren blieb liegen. Das Publikum spendet begeistert Applaus und bekam zur Belohnung einen Zugabe geboten.

„Ihr würdet noch mehr klatschen, wenn ihr wüsstet, wie oft wir geprobt haben: nur einmal“, sagte Burkhard Schulze Dernebockholt. Der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Ortsverbandes hatte gemeinsam mit den Treckerfreunden Albersloh das Treckerballett auf die Beine gestellt und führte durch die Choreografie.

„Die Idee stammt aus der NDR-Sendung ,Treckerfahrer dürfen das´. Da fuhren aber nur vier Schlepper mit“, erzählt der Schweinehalter und Pilzzüchter. Im Anschluss konnten die Besucherinnen und Besucher die Oldtimer aus der Nähe bestaunen: Sie entdeckten zum Beispiel einen Lanz Bulldog mit 45 PS aus dem Jahr 1950 und einen Fendt Geräteträger aus dem Jahr 1958 mit 12 PS. Das älteste Schätzchen war ein Lanz Bulldog aus dem Jahr 1940.

Auch sonst steuerten die Landwirte des Ortes etwas zum Jubiläum bei. Im Frühjahr säten sie an allen fünf Ortseingängen Blumenstreifen. Deren Blütenpracht erfreut die Bewohner und Besucher bis in den Herbst hinein. Ein großes Hoffest, das eigentlich geplant war, fiel leider Corona zum Opfer.