Unterwegs mit dem Förderverein

Landesgartenschau 2023 lässt Höxter aufblühen

Die Landesgartenschau setzt Höxter auf die Landkarte – für Touristen und die Landesregierung. Dennoch muss die Bevölkerung mitziehen. Ein Aufgabe des Fördervereins um Thomas Schöning.

Thomas Schöning verschnauft an einem seiner Lieblingsplätze auf der Landesgartenschau. Es ist die Weserscholle – einer Promenade aus rotem Sollingstein und Liegen aus heimischen Holz. Vom Ufer des Flusses sieht er die zwei unterschiedlichen Türme der Kilianikirche in Höxter. Um den Weserbogen liegt das Westwerk von Corvey – UNESCO-Weltkulturerbe seit 2014. Ein Dampfer, das Weser-Shuttle, schippert Gäste vom Schloss nach Höxter. „Vor allem die Flusslandschaft verleiht der Schau einen besonderen Charme“, schwärmt der erste Vorsitzende des Fördervereins. Ausreichend Wasser ist in diesem Jahr im Vergleich zu den beiden Vorjahren in der Fahrrinne. Am Ufer schlängelt sich ein Hauptteil der Gartenschau entlang.

Voll im Soll

Die Weser bildet das Bindeglied zwischen Schloss und Höxter. Etwa 2,5 km liegen sie auseinander. Trotz der Nähe waren sich Stadt und Corvey nicht immer grün, wie Thomas Schöning es im Gespräch anklingen lässt. Seit Ende April findet an beiden Orten die 19. NRW-Landesgartenschau auf etwa 30 ha statt. Im letzten Drittel der Schau – sie läuft noch bis zum 15. Oktober – wirkt Thomas Schöning schon ein wenig stolz auf das, was im Rahmen der Gartenschau auf die Beine gestellt wurde. Bei den Zahlen der Besuche liegt Höxter voll im Soll. Mit allein 350 000 Besuchen zur Halbzeit ist das Gesamtziel von 400 000 vermutlich sogar schon erreicht.

Als vor mehr als fünf Jahren die Idee für die Landesgartenschau in Höxter aufkam, hatte Thomas Schöning zunächst Zweifel. Vor allem die Erreichbarkeit im äußersten Osten des Bundeslandes ist schlecht. In jede Richtung brauchen Autofahrer gut eine Stunde bis zur nächsten Autobahn. Für viele Besucher waren Höxter und das Weserbergland ein weißer Fleck auf der Landkarte. „Jetzt werden wir regelrecht entdeckt“, sagt der 64-Jährige.

Für Thomas Schöning ist es aber viel wichtiger, dass die Menschen vor Ort das Projekt mittragen. Den Förderverein sieht er als Scharnier zwischen der extra gegründeten gemeinnützigen GmbH um Baudezernentin Claudia Koch und den 30 000 Einwohnern, die in der Kernstadt und den zwölf Dörfern leben. Mit ihm sitzt ein erfahrener Ehrenamtler an der Spitze der mehr als 900 Vereinsmitglieder. Der selbstständige Malermeister war mehrere Jahre Kommandeur der Schützengilde. Er stammt selbst aus Lüchtringen, einem Ortsteil von Höxter....