Handwerk im ländlichen Raum

Regionale Wollmanufaktur

Regional erzeugte Wolle zu verarbeiten ist für Roland Kummer eine Herzensangelegenheit. Dazu haben er und seine Frau eine eigene kleine Wollmanufaktur aufgebaut.

Bei Roland Kummer hat jedes Produkt einen Namen. Denn er kann auf Wunsch jede Filzmatte einem einzelnen Schaf zuordnen. In seiner Wollmanufaktur in Oeynhausen-Nieheim, Kreis Höxter, verarbeitet er täglich bis zu 8 kg Rohwolle. Das entspricht der Schur von etwa drei Schafen. „Es gibt viele Schäfer und Hobbyhalter, die nicht wissen, wohin mit der Wolle“, sagt Roland Kummer.

Kein Markt für Wolle

Ihm ist es ein Rätsel, warum der vielfältig einsetzbare Rohstoff hierzulande selbst von Schafhaltern nur wenig wertgeschätzt und genutzt wird. Roland Kummer und seine Frau Corinna halten selbst Schafe. Ihre zehn Skudden weiden gemeinsam mit drei Ziegen auf den Flächen rund um die Oeynhauser Mühle, die das Paar vor drei Jahren gekauft hat. Auf den Wiesen haben Kummers junge Obstbäume gepflanzt, die sie unten mit Schafwolle umwickelt haben. „So schützen wir sie vor dem Verbiss durch Wildtiere“, erklärt Corinna Kummer. „Wegen unserer Ziegen mussten wir aber nachträglich noch ­einen Zaun ziehen. Die ließen sich nicht durch die Wolle ab­halten.“ Auch im Bauerngarten setzen Kummers die Wolle ihrer Tiere ein. „Sie ist ein super Dünger für unsere Pflanzen“, sind sie sich sicher.

„Doch eigentlich ist Wolle dafür viel zu schade.“ Was Roland Kummer damit meint, wird ersichtlich, wenn man das alte Getreidesilo ­betritt, das er in viel Eigenleistung zur Wollmanufaktur umgebaut hat. Hier steht...


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