Treffpunkt Agrarbüro

Hier lässt es sich arbeiten

Familie Leurs aus Issum hat den ehemaligen Kuhstall zum Bürogebäude umgebaut. Auf etwa 60 m2 befinden sich neben dem Büro auch ein Besprechungs- und ein Aktenraum. Wer rein möchte, muss klingeln.

Die Datenflut auf den landwirtschaftlichen Betrieben ständig zu. Damit gewinnt das Agrarbüro immer mehr an Bedeutung. Auf vielen Betrieben ist das auch an den Räumlichkeiten zu sehen. Während sich die Akten früher in einem kleinen Raum des Wohnhauses stapelten, richten sich vor allem große Betrieb mittlerweile großzügige Büros ein – die nicht nur ausreichend Platz für Akten und technisches Equipment bieten, sondern auch ein angenehmes Arbeitsumfeld . Auch für kleiner Betriebe gibt es hier einiges zu entdecken. Ein gelungenes Beispiel konnten die Teilnehmer der Veranstaltungs­reiche „Ideen erfahren: Treffpunkt Agrarbüro“ der Landwirtschaftskammer NRW kürzlich bei Familie Leurs in Issum, Kreis Kleve, sehen.

Drei Arbeitsplätze

Familie Leurs bewirtschaftet in Issum einen Schweinemastbetrieb mit Industriekartoffelanbau sowie zwei weiteren Standorten in den Kreisen Viersen und Düren. Bei mittlerweile sechs tierhaltenden und zwei gewerblichen Betrieben fällt im Agrarbüro einiges an Arbeit an. Und auch dort ist die Familie professionell aufgestellt: 2011 entschlossen Leurs sich, einen Teil des ehemaligen Kuhstalls zum Bürogebäude umzubauen. Das eigentliche Büro bietet Platz für drei Arbeitsplätze.

Derzeit werden sie von Tobias Leurs, seinem Vater Heinz Leurs, seiner Frau Franka sowie seiner Schwester Marie Kleinmanns genutzt. Die gelernte Groß- und Außen­handelskauffrau half seit 2010 zunächst mit einem Mini-Job im Büro aus. Mittlerweile hat die 35-Jährige ihre andere Anstellung gekündigt und im Familienbetrieb auf 20 Stunden pro Woche aufgestockt. Die drei Plätze sind daher gut ausgelastet. „Aus heutiger Sicht hätten wir den Büroraum noch größer gestalten und einen vierten Arbeitsplatz unter­bringen sollen“, sagt Tobais Leurs rückblickend.

Finger statt Schlüssel

Die Tür zum Bürogebäude sollte immer geschlossen sein. Das war für Tobias Leurs von Anfang klar. Zunächst stand die Überlegung im Raum, den Zugang über einen PIN-Code zu regeln, um nicht ständig den Schlüssel griffbereit zu haben. „Aber nach einer Weile weiß den PIN dann doch jeder auf dem Betrieb“, gibt der Landwirt zu bedenken. Die Familie entschied sich daher für die Zugangskontrolle per Fingerprint-Scanner. Um die Eingangstür zu öffnen, reicht es nun, den Finger über eine kleine Scannerfläche zu ziehen, schon entriegelt sich die Tür. Das Gerät hat etwa 450 € gekostet.

Nur die Familienmitglieder können auf diese Weise die Tür öffnen. Alle anderen – vom Mitarbeiter bis zum Vertreter – müssen klingeln, wenn sie ins Gebäude wollen. Von den Schreibtischen aus lässt sich die Tür dann über eine Taste öffnen. Anfangs gab es nur eine Summer-Taste. Mittlerweile sind alle Arbeitsplätze mit einem entsprechenden Schalter ausgestattet. Das erspart unnötige Wege.

System störanfällig?

Die Tür nur mithilfe des Fingers öffnen zu öffnen, klingt super. Aber funktioniert der Scanner auch einwandfrei? Immer wieder ist zu hören, dass ein solches System sehr störanfällig ist und vor allem im Winter bei Minustemperaturen seine Tücken hat. „Wenn man weiß, wie das Gerät tickt, klappt es gut“, sagt Tobias Leurs. Das heißt: Den Finger in gleichmäßiger Geschwindigkeit ohne viel Druck über die Fläche ziehen. Entscheidend ist, dass der Finger sauber und vor allem frei von Verletzung ist. „Deshalb hat jeder von uns zwei oder drei Finger eingespeichert“, gibt er einen Tipp. Und sollte die Technik doch einmal versagen – was bislang nie der Fall war – ist es möglich, die Tür mit einem Schlüssel zu öffnen.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im Familienteil des Wochenblatts Folge 30.


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