Gesetz ohne Not

Dass Klimaschutz und Barrierefreiheit bei den Abwägungsprozessen rund um ein Denkmal mehr Gewicht bekommen sollen, ist richtig und wichtig. Das wäre aber sicher auch mit Änderungen am bestehenden Gesetz möglich gewesen.

Dass die Ministerin unbedingt ein komplett neues Gesetz will, drängt den Eindruck auf, dass es vor allem um eines geht: Die Verschiebung der Machtstrukturen zwischen Land, Kommunen und Landschaftsverbänden.

Die Ministerin argumentiert, dass Städte und Gemeinden in Sachen Denkmalpflege mittlerweile „erwachsen“ seien. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich besonders die kleineren auf das Fachwissen aus Münster oder Köln verlassen haben. Und das braucht es zwingend – verbunden mit einer lösungsorientierten Beratung für Eigentümer, die nicht von oben herab daherkommt. Denn: Viele hüten ihre alten Häuser als einen Schatz, der von der Geschichte einer ­Region, eines Berufs und auch einer Familie erzählt. Ohne Not kommen nur wenige auf die Idee, den alten Bau beiseite zu schieben.

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