Kolumne: Neulich auf dem Land

E-Bike: Heute bleibt der Motor aus

An dieser Stelle blicken alle zwei Wochen Mitglieder der Redaktion aus persönlicher Perspektive auf Aspekte des Landlebens. Dieses Mal geht es um die Fitness beim Fahren mit dem E-Bike.

Haben Sie ein E-Bike? Ich habe mir vor gut vier Jahren eins gekauft. Damals bekam ich so manches Mal zu hören: „Damit zu fahren, kann man ja nicht Sport nennen  …“ Undich dachte mir: „Stimmt! Ich will ja auch keinen Sport machen. Ich möchte mit den Kindern im Fahrradanhänger entspannt von A nach B kommen.“

Meine Fitness hat das im Laufe der Zeit nicht gerade verbessert. Ich weiß, dass Studien zum Thema etwas anderes aussagen. In einer habe ich jedoch den wunderbaren Satz gelesen, dass die Ergebnisse sich vermutlich dadurch erklären lassen, dass die Teilnehmer überwiegend mit der kleinsten Unterstützung gefahren sind.

Als Studienteilnehmerin hätte ich das wahrscheinlich auch getan. Da will man sich schließlich nicht lumpen lassen. Ohne diesen Ansporn hatte ich mir aber angewöhnt, bei der kleinsten Anstrengung mit der Unterstützung eine Stufe hoch, statt bei der Schaltung einen Gang runter zu schalten.

Seitdem mir das bewusst geworden ist, lasse ich den Motor immer mal wieder ganz aus. So kommt mein Daumen gar nicht erst in Versuchung, kurz auf das kleine Pluszeichen zu drücken. Als ich neulich mit unserem Jüngsten hinten auf dem Fahrradsitz und unserer Mittleren auf ihrem eigenen Rad in den Nachbarort gefahren bin, ließ ich die Unterstützung ebenfalls aus. Schon aus Solidarität zu meiner Tochter. Auf dem Weg mussten wir eine lang gezogene Brücke hoch. Wir haben uns gegenseitig angefeuert und oben angekommen beide gejubelt. Was für ein herrliches Gefühl, es geschafft zu haben – und das mit der eigenen Muskelkraft.

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