Gaststätten auf dem Land

Darup: „Wir kaufen unsere Dorfkneipe“

Um Dorfgaststätten zu retten, werden vielerorts unkonventionelle Lösungen gesucht und mit hohem ehrenamtlichen Einsatz umgesetzt: zum Beispiel in Darup im Münsterland.

In dem 2000 Einwohner zählenden Ort am Rand der Baumberge stand die letzte Gaststätte des Ortes vor dem Aus, als das Eigentümer-Ehepaar in den Ruhestand ging. Einen Nachfolger gab es nicht.

Darup ohne Gaststätte und ohne Festsaal? Allen war klar, was da wegbrechen würde. Es gäbe keinen Treffpunkt für Stammtische und Vereine, keinen Ort für das plattdeutsche Theaterstück oder das traditionelle Karnevalsfest der Kolpingfamilie. Nicht einmal für einen Beerdigungskaffee, für Familienfeste und Vereinsversammlungen gäbe es einen Ort – ein herber Einschnitt für das Dorfleben war zu befürchten.

Ausspannen am Daruper Berg

Auch ein Stück Tradition schien verloren zu gehen. Schließlich stammte die Gaststätte aus dem 19. Jahrhundert. Sie war nicht nur Wirtshaus fürs Dorf, sondern auch für die Durchreisenden und deren Pferde. Das Gasthaus am Daruper Berg diente als Ausspannstation, an dem sich Pferde von der Wegstrecke erholen konnten.

Auf einen Anstoß des örtlichen Heimatvereins nahm sich die Daruper Bürgergenossenschaft der Gaststätte an. Diese Genossenschaft war Jahre zuvor gegründet worden, um die Umnutzung des „Alten Hofes Schoppmann“ zu einem Naturschutzzentrum mitzuorganisieren.

Nun also sollte es um die Gaststätte gehen. „Bei einer ersten Versammlung im Februar 2020, kurz vor dem Corona-Lockdown, kamen über hundert...