Was passiert auf Burg Hülshoff?

Der Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff ist eine der großen Sehenswürdigkeiten Westfalens: Mit dem Park und den Gartenanlagen, einem idyllischen Teehäuschen im Wald und dem Museum in den Räumen der Wasserburg.

Burg Hülshoff bei Münster muss kaum jemandem groß erklärt werden – weder im Münsterland noch in Westfalen noch darüber hinaus. Die Wasserburg liegt zwar ein wenig versteckt. Ihr Name ist allseits bekannt durch ihre berühmteste Bewohnerin: Annette von Droste-Hülshoff. Wer hat nicht im Deutschunterricht von ihr gehört? Wer hat vielleicht sogar „freiwillig“ in ihren Werken gelesen?

Auf knarzendem Parkett

Burg Hülshoff zählt zu den herausgehobenen Sehenswürdigkeiten in Westfalen. Seit wenigen Tagen ist auf der Wasserburg die Winterpause beendet. Der weitläufige Park, das Restaurant-Café und auch das Museum im Haupthaus haben wieder geöffnet.

Auf zwei Etagen vermittelt das Museum den Besuchern einen Einblick in die Geschichte des einstigen Rittersitzes, in das Leben der Adelsfamilie Droste-Hülshoff und in das Werk ihrer berühmten Tochter – und das alles in den Original-Räumlichkeiten, knarzendem Parkett und ausgetretenen Treppenstufen inklusive.

Neuer Eigentümer, neue Pläne

Die „Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung“ des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe übernahm 2012 von der – inzwischen verstorbenen – Erbin Jutta von Droste zu Hülshoff die Burg mit dem Restaurationsbetrieb, den Parkanlagen und den dazugehörenden Ländereien.

Ein sommerliches Droste-Lesefestival wurde seither neu eingerichtet. Es finden ein paar mehr Konzerte statt, auch ein Herbstfest ist geplant – ansonsten aber hat sich im Jahreslauf bislang wenig geändert. Kürzlich wurden beim LWL Pläne zum Ausbau eines "Droste-Kulturzentrums“ vorgestellt. Bislang ist folgendes vorgesehen:

  • Die Vorburg aus ehemaligen Viehställen, Futter- und Vorratsscheunen soll für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Tagungen und ähnlichen Veranstaltungen umgebaut werden. Außerdem sollen Lagerräume für die Gastronomie der Burg in die Vorburg verlegt werden.
  • Das Museum im Hauptgebäude des Schlosses soll behutsam modernisiert und erweitert werden.
  • Der ehemalige Rinderstall – ein weitläufiger, etwas abseits liegender Scheunenbau – soll im Erdgeschoss weiterhin als Werkstatt, Lager- und Technikraum genutzt und im Obergeschoss zu Büroräumen umgebaut werden. Dort soll das Droste-Forschungsinstitut mit seiner Bibliothek Platz finden, das bislang in beengten Räumen des Erbdrostenhofes in Münster untergebracht ist.
  • ein "Lyrikweg" zwischen Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus soll Natur, Landschaft und Droste-Dichtung verbinden.

Noch sind viele Fragen offen

Bevor der erste Bagger anrollt, werden die Verantwortlichen noch viele Fragen zu klären haben. Schon jetzt gilt: Für einen Osterspaziergang oder eine Sonntagstour mit der Familie empfehlen sich Burg Hülshoff und sein Parkgelände allemal. Man kann sich das ja alles einmal genauer ansehen.

Hier geht’s lang

Adresse: Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329 Havixbeck. – Die Burg liegt an der Landstraße von Roxel nach Havixbeck. Eine direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gibt es sonderbarerweise bis heute nicht. Die Anreise mit dem PKW führt über die BAB 43 und die B 54 Richtung Steinfurt, Ausfahrt MS-Nienberge /Havixbeck, von dort der Beschilderung folgen.
Öffnungszeiten: Museum, Restaurant und Parkanlage sind bis zum 3. Oktober täglich von 11 bis 18.30 Uhr geöffnet. Im Oktober sind sie dienstags bis sonntags von 12 bis 17 Uhr, im November mittwochs bis sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Eintritt: Der Besuch des Parks ist frei. Der Besuch der Burg und des Museums kostet für Erwachsene 5 €, ermäßigt 3,50 €, Kinder und Jugendliche 3,50 €, Familien 13 €. Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt.
Weitere Informationen: Tel. (0 25 34) 10 52, www.burg-huelshoff.de .

Text und Foto: Gisbert Strotdrees

Den ausführlichen Bericht lesen Sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, Folge 12/2016, vom 24. März 2016.