Wenig Mineralien im stillen Wasser

Fast 136 l Mineralwasser trinkt jeder Deutsche im Jahr. Beliebt sind solche ohne Kohlensäure. Eine Auswahl davon prüfte die Stiftung Warentest.

Im Test von 29 Mineralwassern ohne Kohlensäure sowie einem Quellwasser standen unter anderem die sensorischen Eigenschaften, wie Aussehen und Geschmack, sowie die mikrobiologische Qualität und Kennzeichnung der Mineralwasser auf dem Prüfplan.

Das Ergebnis: Zwar schnitten fast alle Produkte im Test sensorisch gut ab. Der Mineralstoffgehalt lässt allerdings zu wünschen übrig. Die Wasser enthalten wenig Mineralstoffe, oft vergleichbar mit dem Gehalt in normalem Leitungswasser. Dafür sind einige der abgefüllten Produkte mit bis zu 74 Cent je Liter relativ teuer.
Rein rechtlich sind alle Produkte mikrobiologisch einwandfrei. Sie entsprechen den Anforderungen der Mineral- und Trinkwasser-Verordnung.

Nicht alle für Immunschwache

Setzten die Tester allerdings höhere Maßstäbe bei der mikrobiologischen Qualität an, stellte sich heraus, dass zwölf der getesteten Wasser potenziell krankmachende Keime enthalten. Diese könnten für Immunschwache, wie alte und kranke Menschen oder Säuglinge, kritisch sein. Darunter waren Discounterprodukte, wie Aldi (Nord)/ Quellbrunn naturell (Brandenburger Urstromquelle), Aldi (Süd)/ Aqua Culinaris, still (Levia-Quelle), Edeka/ gut & günstig, still (Baruther Johannesbrunnen), Lidl/Saskia Naturis, still (Saskia Quelle), aber auch Herstellermarken, wie Contrex, Evian, Gerolsteiner Naturell und Vittel.

Für Immungeschwächte geeignet sind unter anderem: Aldi (Nord)/ Quellbrunn Naturell (Claudius-Quelle), Aldi (Süd)/Aqua Culinaris still (Noé-Quelle), real/Tip naturell, Carat, Original Selters Naturell oder Volvic naturelle. Immunschwache sollten Mineral- und Trinkwasser nur abgekocht verwenden.

Keine Pestizid-Rückstände

Die Tester fanden dagegen keine Hinweise auf Verunreinigungen aus oberirdischen Schichten, wie Pestizide oder Arzneimittel. Nur bei einem Produkt, dem Aldi (Nord)/ Quellbrunn Naturell (Claudius-Quelle) fanden sie den Süßstoff Acesulfam K, der ein Hinweise auf Verunreinigung durch Abwasser sein kann.

Im Vergleich zu vergangenen Test sind die Gehalte an Acetaldehyd in den Produkten gesunken. Dieser Bestandteil in Kunststoffflaschen kann auf das Wasser übergehen und den Geschmack beeinträchtigen.