Voll geladen – Bodenbeläge

Elastische Bodenbeläge sind eine Alternative zu PVC-Böden. Sie enthalten weniger Schadstoffe, laden sich dafür aber ordentlich auf. Im Test wurden vier Böden mit "gut" bewertet.

PVC-Böden stecken voller Schadstoffe. In den von der Zeitschrift „Öko-Test“ überprüften Produkten fanden Tester von hormonell wirksamen Weichmachern, reizenden und umwelt- belastenden Flammschutzmitteln über krebsverdächtige Kohlenwasserstoffe so einiges, was sich schädlich auf die Gesundheit auswirken kann.

Deshalb suchen viele Hausbesitzer nach passenden Alternativen. Denn die elastischen Bodenbeläge bringen auch Vorteile, auf die einige Bewohner nicht verzichten wollen: Sie sind pflegeleicht, fußwarm, rutschfest und geräuscharm.

Die Tester untersuchten acht Alternativen zum PVC-Boden, die mit dem Blauen Engel zertifiziert sind. Das Ergebnis: Vier Produkte wurden mit „gut“ bewertet, die übrigen schwanken zwischen „ausreichend“ und „mangelhaft“.

Bei den Resultaten fallen vier Aspekte besonders auf:

Produkte aus den Kunststoffen Polyurethan, PET-G und Polyolefine enthalten bedenkliche und/oder umstrittene Inhaltsstoffe. Alle vier gehören zu den schlecht getesteten Bodenbelägen.

Mit "gut" getestet
Granito (von Artigo): Die Fliese gibt es in der Farbe Gelb ab 25 €/m2.
Lifeline (von Upofloor Oy): Farblich erinnert diese Fliese an grau-marmorierte. Im Handel ist sie für rund 40 €/m2 erhältlich.
Nd-Uni (von Artigo): Diese mahagonifarbene Fliese können Interessierte ab 32 €/m2 im Handel erwerben.
Noraplan Uni (von Nora Systems): Die Platte im gelblich grünen Ton ist beim Händler für 32 €/m2 zu haben.

Planken, Platten und Rollen-Produkte gab es nur bei den Kunststoffprodukten. Während die Fliesen fast alle gut abschnitten.

Die Bodenbeläge aus Kautschuk (in aller Regel synthetischer Kautschuk, mit natürlichem Latex vermischt) sind gut getestet worden.

Alle acht Bodenbeläge laden sich elektrostatisch auf. Das hat zwei Konsequenzen: Läuft man darüber, entsteht Reibung, sodass Bewohner häufiger einen kleinen elektrischen Schlag, also einen „gewischt“ bekommen. Außerdem sammelt sich bei solchen Bodenbelägen Staub schnell an und im Haus sind viele sogenannte „Wollmäuse“ zu finden, für Allergiker also nicht zu empfehlen.

Der Blaue Engel

Das Siegel „Blauer Engel emissionsarm“ steht bei elastischen Bodenbelägen für Produkte, die wenig ausdünsten und die man deshalb emissionsarm nennt. Etwas irreführend ist in diesem Zusammenhang, dass die Fußböden in den ersten vier Wochen dennoch ausgasen dürfen. Erst nach einem Monat gelten die strengeren Werte. Von dieser Regelung ausgenommen sind krebserzeugende Stoffe, die von dem Belag an die Raumluft abgegeben werden können. Hier gelten die Richtlinien direkt.

Generell darf ein Boden mit dem Gütesiegel aber keine Phthalate als Weichmacher enthalten oder andere Stoffe, die als besorgniserregend gelten. Solche Verunreinigungen können aber dennoch im Material selbst stecken. Der Blaue Engel als Siegel ist bei diesen Bodenbelägen nur als Orientierung zu werten und nicht als Garant für ein schadstofffreies Produkt. np