Verschleiß geplant?

Zeigt ein Elektrogerät frühzeitig Defekte, lässt es sich bestenfalls mit etwas Hilfe reparieren. Die Sitftung Warentest ist dem Phänomen des vorzeitigen Geräteverschleißes nachgegangen ...

Der Geschirrspüler versagt nach vier Jahren, der Fernseher gibt nach drei Jahren keinen Ton mehr von sich und das Handy stürzt bereit nach einem Jahr ständig ab. – Immer wieder keimt bei Verbrauchern der Verdacht, dass Hersteller den frühzeitige Verschleiß ihrer Produkte planen.

Reparaturen sind teilweise sehr teuer, falls sie überhaupt noch infrage kommen. Auch Ersatzteile sind preislich nicht unbedingt attraktiv und zudem nicht immer verfügbar. Die Stiftung Warentest fand bei ihren Recherchen zwar einige Fälle von vorzeitigem Geräteverschleiß, kann aber aus den Daten eigener Dauertests nicht feststellen, dass dieser in den letzten zehn Jahren zugenommen hat – jedenfalls bei Haushaltsgeräten. Einige Geräte, darunter Fernseher, Handys Notebooks, prüft sie nicht dauerhaft, da dies zeitlich zu aufwendig ist und die Geräte zu schnell vom Markt sind.

Die Test-Experten betonen, dass zwar im Durchschnitt teurere Geräte länger halten als billige. Ein sicheres Qualitätsmerkmal sei der Preis aber nicht. Es gebe immer wieder Überraschungen, ob gute Schnäppchen oder teure Flops.

Wer selbst Hand anlegen möchte an seinen defekten Geräten, erhält von den Fachleuten Anregungen:

Reparaturtreffs: In vielen Städten gibt es regelmäßig Selbsthilfe-Werkstätten. Dort treffen sich Hobbyhandwerker, um defekte Elektronik, Möbel oder Kleidung zu reparieren. Dabei werden sie von ehrenamtlichen Handwerkern unterstützt. Der Vorteil: Die Treffs sind kostenlos, Werkzeuge sind in der Regel vorhanden. Eine Über­sicht solcher Treffs gibt es hier .

Hilfe aus dem Netz: Im Internet finden sich unzählige Reparaturanleitungen für viele Geräte, ob Toaster, Spielekonsole oder Handy. Anregungen für verschiedene Gerätegruppen erhalten Hobbybastler beispielsweise im Reparaturforum unter deutschland-repariert.de . Auch die kostenlose, aber englischsprachige Seite ifixit.com bietet zahlreiche Anleitungen, um beispielsweise eine defekte Grafikkarte auszubauen oder den Drucker zu warten. Zudem finden sich auf verschiedenen Video-Plattformen wie Youtube zahlreiche Filme, die bei Reparaturen helfen können. Aber Vorsicht: Wie in vielen Forenbeiträgen auch, stammen die Ratschläge nicht unbedingt von professionellen Handwerkern.

Profis vor Ort: Wer sich eine Reparatur nicht selbst zutraut, sollte vor Ort nach einem passenden Handwerksbetrieb suchen. Unabhängige Techniker sind häufig günstiger als der Herstellerservice. Wer keinen Spezialisten in der Nähe kennt oder im Telefonbuch findet, kann unter reparado.de danach suchen.