Unsichtbare Gefahren

Wand- und Bodenbeläge sind beliebte Varianten, das eigene Heim neu zu gestalten. Doch nur wenige Heimwerker machen sich vor dem Kauf Gedanken, dass hier auch gesundheitliche Gefahren lauern könnten.

Wand- und Bodenbeläge sind beliebte Varianten, das eigene Heim neu
zu gestalten. Doch nur wenige Heimwerker machen sich vor dem Kauf Gedanken, dass hier auch gesundheitliche Gefahren lauern könnten.

Viele unterschiedliche Produkte geben Schadstoffe in unsere Raumluft ab. Dabei richtet sich viel Aufmerksamkeit auf Wand- und Bodenbeläge, weil sie große Flächen bedecken. Sind hier giftige Stoffe enthalten, werden sie direkt über weite Teile des Raumes abgegeben.

Doch bei den Schadstoffen, die Experten heute kritisch beobachten, geht es nicht um Stoffe, die für alle Menschen gleichermaßen schädlich sind. Häufig tauchen Beschwerden erst auf, wenn viele unterschiedliche Schadstoffe im Raum sind. Wird die Gesamtbelastung zu hoch, reagieren einige Menschen in Form von Allergien oder erkranken sogar.

Neben der gesundheitlichen Verfassung der einzelnen Bewohner gibt es aber auch einen baulichen Faktor, der die Schadstoffausdünstungen verstärkt: die gute Dämmung der Gebäudehülle. Deshalb betrifft dieses Thema Neubauten wie sanierte Häuser gleichermaßen. Beim Bauen und Renovieren muss man darauf achten, was in den Produkten enthalten ist.

Unter den Füßen …

Ob mit Schuhen, auf Socken oder barfuß – wir stehen ständig im direkten Kontakt mit dem Fußboden. Aus diesem Grund sollte auf die Wahl des richtigen Belages besonderer Wert gelegt werden. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät Käufern deshalb:

  • Auf die Nase verlassen: Wenn beispielsweise ein Teppich schon im Geschäft stinkt, wird der Geruch die Bewohner auch im eigenen Heim stören.
  • Richtig kombinieren: Aus einem geruchsarmen Bodenbelag kann durch den falschen Kleber ein „Stinker“ werden. Deshalb verwenden Sie am besten Materialien die aufeinander abgestimmt sind.
  • Bevor ein neuer Bodenbelag verlegt wird, sollte der alte vollständig entfernt werden.
  • Verzichten Sie darauf, unangenehme Gerüche mit Duftstoffen zu bekämpfen. Diese können auch gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie Terpene enthalten.

Nicht jeder riechende Belag muss Schadstoffe enthalten. Der Geruch kann aber zu Befindlichkeitsstörungen wie Kopfschmerzen führen, die man vermeiden sollte. Und noch viel häufiger kommen geruchlose giftige Stoffe vor. Dazu zählen auch flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus dem Material oder Klebemittel, die auch miteinander reagieren und ausdünsten können. Selbst wenn wir über einen Fußboden gehen, kann das Reibung erzeugen, durch die wir Ausgasungen freisetzen.

Buntes für die Wand

Die Wände des Hauses tragen stark zur räumlichen Gestaltung bei. Da sie in aller Regel einfach zu streichen sind, machen sich viele ­Heimwerker selbst ans Werk – mit gesundheitlichen Folgen. Denn gerade beim Renovieren mit Farben, Lacken und Klebern, wie für Tapeten, werden große Mengen Schadstoffe freigesetzt. Das Umweltbundesamt geht zum Beispiel davon aus, dass beim Auftragen von Farben jährlich 10 000 t Lösemittel entweichen. In ihnen sind häufig VOCs enthalten. Deshalb ist lüften während des Streichens wichtig, auch in den Tagen danach, um Schadstoffe zu minimieren. Am besten streichen Heimwerker im Sommer, weil es da warm ist und die Fenster lange offen bleiben können. Wer dennoch im Winter renoviert, sollte kräftig heizen und gut durchlüften, auch wenn es energetisch weniger sinnvoll ist. Um Schadstoffe nicht ins Haus zu holen, sollte darauf geachtet werden, emissionsarme Farben und schadstoffarme Lacke zu kaufen.

Es ist es wichtig, vor dem Kauf genau zu prüfen, was Heimwerker sich ins Haus holen. Schadstoffe ganz vermeiden kann niemand. Aber die Mischung so gering wie möglich zu halten – die Verantwortung liegt in unserer Hand.

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Folge 4 auf den Seiten 85 und 86.


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