Stromdieben auf der Spur

Energiesparen ist in aller Munde. Doch kaum jemand kennt die Energieverbräuche der einzelnen Geräte in seinem Haushalt. Zusammen mit einer Landfrau haben wir uns auf die Suche begeben.

"Ganz sicher: Die alte Kühltruhe muss raus!“ Die Reaktion von Mechthild Ahlert spielt auf den hohen Stromverbrauch ihres rund 25 Jahre alten Schätzchens an.

Mithilfe eines Strommessgeräts hat die Landfrau aus Wettringen-Bilk, Kreis Steinfurt, herausgefunden, welches die Stromfresser unter den Elektrogeräten in ihrem Haushalt sind. Das Messgerät hatte sie sich von der Verbraucherzentrale NRW, Beratungsstelle Rheine, für zwei Wochen kostenlos ausgeliehen.

Stromsünder: Gefriertruhe

Beim Einsatz des Strommessgeräts ging die gelernte Hauswirtschafterin eifrig ans Werk: Die Mikrowelle bei verschiedenen Anwendungen, die Waschmaschine bei verschiedenen Spülgängen, der Staubsauger bei unterschiedlicher Saugleistung – die meisten freistehenden Elektrogeräte schloss Mechthild Ahlert an das Strommessgerät an.

Das erschreckendste Ergebnis lieferte aber in der Tat die 25 Jahre alte Gefriertruhe. „Die ist etwas kleiner als die neuere Truhe und verbraucht mehr als doppelt so viel Strom – 2,2 Kilowattstunden (kWh) pro Tag gegenüber 0,8 kWh. Für uns steht schon fest, dass ein neues Gerät her muss – eins, das weniger Energie verbraucht“, betont die Landfrau.

Beim Beratungstermin mit Energieberater Hans-Jürgen Janning von der Verbraucherzentrale NRW wurde noch deutlicher, warum es die alte Truhe im wahrsten Sinne des Wortes „nicht wert ist“: „Rechnen wir mit 0,22 € pro kWh Strom. Dann verbraucht das alte Gerät für rund 175 € Strom im Jahr, das neuere nur etwa 65 €. Und jetzt rechnen Sie einmal, wann Sie eine neue Truhe mit Energieeffizienzklasse A+++ herausgewirtschaftet haben“, erklärt der Fachmann.

Laut Janning fallen beim Thema "Stromsparen" besonders die Geräte ins Gewicht, die sehr häufig oder sehr lange mit relativ hoher Leistung laufen. Dazu zählen noch vor der Gefriertruhe die Heizungspumpe sowie der Wäschetrockner.

Kaffee für zehn Euro

Natürlich möchte Mechthild Ahlert nicht unbedingt schon beim Frühstück ans Stromsparen denken, aber der Verbrauch ihrer Filterkaffeemaschine interessierte sie dann doch: „0,13 kWh für zehn Tassen“, fand sie heraus.

„Angenommen Sie kochen eine Kanne pro Tag sind das rund 10 € Stromkosten im Jahr. Das ist völlig ok. Kritisch würde es erst, wenn Sie den Kaffee den ganzen Tag auf der Warmhalteplatte stehen lassen“, merkt Hans-Jürgen Janning an. Doch das käme für Mechthild Ahlert nicht infrage. „Den fülle ich immer direkt in eine Thermoskanne um“, nennt sie ihre stromsparende Vorgehensweise.

Mechthild Ahlert hat mit eigenen Augen gesehen, wie viel Strom und damit bares Geld einzelne Geräte verbrauchen. Ihr Fazit: „Das Strommessgerät einzusetzen und so die großen Verbraucher im Haus zu entdecken, ist eine spannende Angelegenheit. Das kann ich jedem nur empfehlen.“ Barbara Veer

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in Wochenblatt-Folge 15/2012 im Familienteil.

Weitere Tipps zum Energiesparen finden Sie .