Separate Wohnungen – flexible Lösungen

Wettbewerb „Mehrgenerationenhaus“: Platz 2 für die flexible Planung vom Niederrhein.

Familie Eglitis hat das alte Wohnhaus mit angrenzendem Stallgebäude so umgebaut, dass es derzeit viereinhalb separate Wohneinheiten gibt. Für die Zukunft haben Eglitis sich viel Flexibilität bewahrt.

Vier Generationen leben bei Familie Eglitis in Pfalzdorf am Niederrhein unter einem Dach. „Uns war es wichtig, dass die drei Hauptwohneinheiten komplett voneinander getrennt sind“, betont der 64-jährige Rudolf Eglitis. Bis vor vier Jahren bewohnte er gemeinsam mit seiner Frau Jutta und seinem Sohn Nils die obere Etage des Haupthauses und Teile des Hinterhauses. Seine Mutter bewohnte das Untergeschoss. Im Rest des Gebäudes befanden sich bis 1985 Schweineställe.

Nicht damit gerechnet

Sohn Jörn war es schließlich, der das Projekt gemeinsam mit seiner Frau Rabea ins Rollen brachte. „Und das ist das Beste, was uns passieren konnte“, sagt Jutta Eglitis strahlend. Jörn und Rabea hatten gerade geheiratet und dachten daran, eine Familie zu gründen. Und dazu wollten sie am liebsten zurück auf den Hof kommen. Sein Bruder Nils (30) wollte auch bleiben. Über ein Jahr dauerte es, bis die Pläne standen. Die Umbaumaßnahmen liefen von 2010 bis 2012. Jede Partei setzte dabei ihre eigenen Schwerpunkte.

Für die Zukunft flexibel

Jörn und Rabea Eglitis war es im Haupthaus unter anderem wichtig, die alte Haustür, die Holzfenster mit Rundbögen sowie die Stuck­elemente in der Küche zu erhalten.

Der gesamte Teil des Gebäudes bekam eine neue Klinkerfassade. Die 90-jährige Mechthilde Eglitis erhielt im mittleren Hausabschnitt von Jutta und Rudolf Eglitis einen eigenen Wohnbereich. Gleichzeitig hat das Ehepaar auch an seine eigene Zukunft gedacht: Sollte ihnen in einigen Jahren das Treppensteigen selbst schwerfallen, könnten sie die Räume der Einliegerwohnung zu ihrem Wohnbereich hinzunehmen.

Bei Nils Eglitis ist es genau umgekehrt: Er nutzt bislang nur das Erdgeschoss seines Hausabschnitts. Der Platz für eine Treppe nach oben ist bereits eingeplant, der Durchbruch durch die Decke jedoch noch nicht vorgenommen worden. Zurzeit vermietet er die oberen Räume als separate Wohnung, die über eine Außentreppe zu erreichen ist.

Verhältnisse klar geregelt

Jeder Partei gehört der Teil des Hauses, in dem sie wohnt. Und auch das Grundstück haben die Familienmitglieder aufgeteilt. „Für den Fall, dass es doch einmal Streit geben sollte, wollten wir alles geregelt haben“, erläutert Jörn Eglitis. Doch nach Streit sieht es zurzeit ganz und gar nicht aus. „Würden wir uns nicht so gut verstehen, hätten wir das Haus auch nicht gemeinsam geplant.“ Christina Bartscher

Den vollständigen Bericht mit Jurybewertung lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 11/2014 auf den Seiten 88/89.

finden Sie die Internetmeldung zu Platz 1 des Wettbewerbes Mehrgenerationenhaus.

finden Sie die Internetmeldung zu Platz 3 des Wettbewerbes Mehrgenerationenhaus.


Mehr zu dem Thema