Keine echte Alternative

Der Traum von der kleinen fahrenden Putzkolonne, die unbeaufsichtigt sauber macht, muss noch länger auf sich warten lassen. Denn lediglich zwei von sieben Saugrobotern konnte die Stiftung Warentest ein gutes Ergebnis bescheinigen.

Teuer und saugschwach

Roboter im Test:
- Vorwerk Kobold VR200 (ca. 750 €), Urteil: „gut“
- iRobot Roomba 880 (ca. 695 €), Urteil: „gut“
- LG VR6270LVMB (ca. 510 €),
Urteil: „befriedigend“
- Samsung Navi-Bot VR10F71 (ca. 610 €), Urteil: „befriedigend“
- Miele Scout RX1 (ca. 555 €),
Urteil: „befriedigend“
- Dirt Devil Navigator M608 (ca. 177 €), Urteil: „ausreichend“
- Vileda Relax Cleaning Robot(ca. 169 €), Urteil: „mangelhaft“.

Zwischen 169 € und 750 € kosten die selbstständig arbeitenden Roboter. Doch einen Bodenstaubsauger können sie nicht ersetzen – ihnen fehlt die Saugkraft. Im Vergleich mit der Leistung eines handelsüblichen Bodensaugers, dem Testsieger im Februar Miele S8340 EcoLine (ca. 200 €), der etwa 85 % des Prüfstaubs aus dem Teppich aufnahm, kann der Klassenprimus unter den Robotern gerade einmal 38 % aufnehmen. Dabei kostet der Vorwerk Kobold VR200 rund 750 €. Der zweite Kandidat mit dem Prädikat „gut“ nimmt etwa 22 % des Staubes auf (iRobot Roomba 880, 695 €).

Die technischen Anforderungen sind hoch. Saugroboter müssen selbstständig über flache Schwellen, Teppichkanten, Elektrokabel fahren und flächendeckend saugen. Krümel und Staub sollen sie aufnehmen und nach getaner Arbeit zur Ladestation zurückkehren. Außerdem müssen sie Hindernisse erkennen und umfahren. Dafür sind die unterschiedlichen Modelle mit Kameras, Laser und Ultraschall ausgestattet – kleine technische Meisterwerke. Die Stiftung Warentest entwickelte ein separates Prüfprogramm für die kleinen Maschinen, denn im Vergleich mit einem Bodenstaubsauger hätten alle Roboter schlecht abgeschnitten.

Das Runde muss ins Eckige

Bis auf das Vorwerk-Modell und den LG VR6270LVMB sind die Roboter rund. Dass für die anderen Modelle Ecken ein Problem darstellen und in den Winkeln Schmutz zurückbleibt, ist deshalb nicht verwunderlich.
Im Test sollten die Saugroboter einen 20 m2 großen Raum reinigen. In 27 Minuten fährt der Vorwerk- Roboter die Fläche systematisch ab. Der iRobot braucht dagegen 49 Minuten, fährt dafür aber viele Flächen häufiger ab.

Die Modelle von Vileda und Dirt Devil hatten dagegen andere Probleme: Sie saßen regelmäßig fest. Deshalb erhielten sie für das Kriterium „Hindernisse überwinden“ ein „Mangelhaft“.
Besitzer müssen die Sensoren regelmäßig abwischen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Roboter Abgründe oder Hindernisse nicht mehr rechtzeitig erkennt. Auch Staubbox, Filter und Bürsten sollten stets geleert/gereinigt werden.

Die Stiftung Warentest empfiehlt allen Interessierten: Wer überlegt, sich einen solchen Roboter zu kaufen, sollte sich erst ein Gerät ausleihen. Zudem sollten die Räume möglichst aufgeräumt sein, damit der kleine autonome Sauger auch überall hingelangt.