Intelligenter Haushalt

Per Smartphone prüfen, ob die Waschmaschine zu Haus noch läuft oder die Stromzufuhr nach einem Gewitter nicht gestört ist – mit intelligenten Stromnetzen und den entsprechenden Geräten ist das möglich.

Intelligentes Hausgerät? In der Werbung kommt Verbrauchern dieses Begriffspaar bereits häufiger unter. Was Hersteller damit meinen, ist die Verknüpfung der Geräte mit dem Stromnetz aber auch mit Kommunikationselektronik wie Smartphone oder PC. Denn sind die Haushaltsgeräte mit moderner Vernetzungstechnik ausgestattet, können sie beispielsweise einen konkreten Überblick über ihren Stromverbrauch liefern.

Die ersten dieser sogenannten „Smart Grid“-fähigen Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler und Gefriergeräte sind bereits auf dem Markt, meldet die Initiative „Hausgeräte+“. Beispiele sind die mobile Haushaltsgerätesteuerung „B Live“ von Bauknecht und die Hausgeräte-Vernetzung Miele@home. In der neuen Online-Datenbank für Haushaltsgeräte ist die Smart-Grid-Fähigkeit sogar ein Suchkriterium.

Was ist Smart Grid?

Der Begriff „Smart Grid“ steht für ein intelligentes Stromnetz, das Energieerzeuger, Energiespeicher und Energieverbraucher miteinander vernetzt und koordiniert. Sind die geeigneten Hausgeräte in das System integriert, lassen sich Verbrauchsdaten direkt mit dem Stromversorger austauschen. Dadurch könnte der Stromversorger Verbrauchsgeräte tarif- und lastabhängig schalten.

Über intelligente Stromzähler, sogenannte „Smart Meter“, werden alle relevanten Daten zu Stromverbrauch und -kosten erfasst. Diese kann der Nutzer auf dem Smartphone, Tablet, Computer oder Fernseher ablesen. Schon seit 2010 ist es bei Neubauten Pflicht diese Stromzähler zu integrieren, damit Bewohner jederzeit ihre Energieverbräuche kontrollieren können. Doch nicht nur die Datenanzeige, sondern auch Steuerung und Statusabfrage der Hausgeräte sind per Smartphone möglich. Läuft der Waschgang noch? Gibt es eine Störung? Dank der Vernetzung ist das schon von unterwegs zu erkennen.

Ziel des Systems ist aber vor allem, dass der Verbraucher bewusster Energie nutzt, seine Verbräuche vor Augen hat und große Stromfresser erkennt.

Günstige Tarife nutzen

Das intelligente Stromnetz soll außerdem dazu dienen, günstige Stromangebote wie Nachttarife optimal zu nutzen. So starten Trockner, Wasch- und Spülmaschine automatisch, wenn der Strompreis niedrig ist. Wer dabei heute schon sparen möchte, muss ein Gerät mit Zeitschaltfunktion haben und dieses so einstellen, dass Wasch- oder Spülgang in günstige Tarifzeiten fallen. Auch neue Gefrierschränke arbeiten trotz des Dauerbetriebs teilweise mit Smart Grid-Funktion. Dabei baut das Gerät bei günstigem Strom eine Kältereserve auf und nutzt diese später im Sparmodus ab. Ist die Temperatur dann angestiegen, schaltet das Gefriergerät automatisch zurück auf Normalbetrieb.

An der Praxistauglichkeit arbeiten Hersteller und Stromanbieter noch, ebenfalls an herstellerübergreifenden Standards. Die Vorgabe, die ermittelten Daten nur verschlüsselt zu übertragen, ist bereits durchgesetzt.