Gefahr im alten Holz

Früher haben Hand- und Heimwerker giftige Holzschutzmittel im Haus eingesetzt – und ihre Wirkung reicht bis heute. Die Stiftung Warentest rät deshalb, bei Renovierungsarbeiten achtsam zu sein.

Wer ein altes Haus kauft oder sein Eigenheim renovieren möchte, denkt selten an die Gefahr durch ehemals aufgetragene Holzschutzmittel. Doch damals gern verwendete Mittel wie Xylamon sind heute aufgrund ihrer giftigen Bestandteile verboten.

Die Stiftung Warentest hat in der Vergangenheit mehr als 5000 Holzproben von Verbrauchern untersucht. Sie konnte die Holzschutzgifte auch nach Jahrzehnten noch in hoher Konzentration nachweisen. Ein alarmierender Zustand, weil die Gifte auch die Gesundheit belasten, so die Stiftung Warentest.

Wirkung auf den Menschen

Die in den 1970er- und 80er-Jahren unbesorgt verwendeten Holzschutzmittel enthalten Wirkstoffe wie PCP oder Lindan. Sie alle wurden bis spätestens Mitte der 90er-Jahre verboten. ­Hinweise auf solche giftigen Bestandteile können laut Stiftung Warentest ein öliger Geruch oder raureif­artige Kristalle an der Holz­oberfläche sein.

Wie bei vielen schädlichen Stoffen im Wohnbereich, gibt es auch heute noch keine Klarheit darüber, wie sich die eingesetzten Holzschutzmittel auf den menschlichen Körper auswirken.
Besonders tückisch für die Diagnose sind die diffusen Symptome, die bei den Betroffenen auftreten. Sie können laut Stiftung Warentest von Hauterkrankungen über Leberstörungen bis hin zu Konzen­trationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen, Gereiztheit, Müdigkeit und Schlafstörungen reichen. So ist es für den Arzt schwer, den konkreten Zusammenhang zwischen Holzschutzmittel und den Beschwerden herzustellen.
Als bedenklich erweist sich in diesem Kontext die Langlebigkeit der Gifte wie PCP. In den eingangs beschriebenen Holzproben fand die Stiftung Warentest auch im Jahr 2000 noch hohe Konzentrationen von mehr als 100 mg PCP pro 1 kg Holz.

Vorsicht, aber keine Panik

Solange sich direkt unter dem Dach kein bewohnter Raum befindet, besteht hier nur ein geringes Risiko, unter dem Holzgift zu leiden. Denn durch Fugen und Ritzen ist ein beständiger Luftaustausch garantiert.

Heute wissen Experten, dass ein chemischer Holzschutz nicht notwendig ist. Besonders im Innenbereich empfiehlt es sich, auf ihn zu verzichten.

Den vollständigen Artikel finden Sie unserer aktuellen Folge 31, auf Seite 79.


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