Wer sich beim Grauen Star eine künstliche Linse implantieren lässt, muss bei einen ambulanten Eingriff mit circa drei Stunden Aufenthalt rechnen. Mehr noch: Eine solche Katarakt-OP muss gut vorbereitet sein.
Einige Tage vor der Operation (OP) ist beim Hausarzt zu prüfen und zu bescheinigen, dass man ambulant operationsfähig ist. Dazu werden Informationen zur aktuellen Herz-Kreislaufsituation und zur Blutgerinnung mittels EKG und dem kleinen Blutbild hergeleitet.
So bereiten Sie sich auf Augen-OP vor
Im Regelfall erhalten Sie Augentropfen, die Sie bereits daheim tropfen können, um die Pupille zu erweitern. Damit und auch direkt nach der Operation dürfen Sie nicht am Verkehr teilnehmen und sollten deshalb rechtzeitig einen Fahrdienst organisieren.
Am Morgen vor der Operation müssen Sie nüchtern erscheinen. Bis zu zwei Stunden vor der OP dürfen geringe Mengen klarer Flüssigkeit getrunken werden. Sie sollten ungeschminkt zur Operation erscheinen, da der aufgetragene Fettfilm eine effiziente Desinfektion verhindert und dies eine Infektion begünstigt.
Tragen Sie zur Operation bequeme Kleidung und lassen Sie Wertsachen wie Schmuck daheim. Besteht Verdacht auf eine Infektionskrankheit, sollten Sie telefonisch nachfragen, inwieweit der Operationstermin aufrecht erhalten werden kann.
So melden Sie sich zur Augen-OP an
Unter den derzeitigen Pandemiebedingungen müssen Patienten eine FFP2- oder OP-Maske tragen und Begleitpersonen außerhalb der Klinik bleiben. Im Eingangsbereich sind zunächst die Hände zu desinfizieren.
{{::tip::standard::Tritt in den ersten Tagen nach dem Eingriff ein vermehrtes Blendempfinden auf, hilft das Tragen einer Sonnenbrille. Nach vier Wochen können Sie sich beim Optiker eine Brille anpassen lassen. Für die ersten vier Wochen hilft vorübergehend eine kostengünstige Lesebrille.::}}
Anschließend sind Fragen zu infektionsbedingten Krankheitssymptomen zu beantworten. Mit einem kontaktlosem Fieberthermometer wird Ihre Temperatur am Hals gemessen. Bei der OP-Anmeldung sind die Krankenkassenkarte und die Operationsunterlagen vorzulegen.
Anschließend wird das zu operierende Auge markiert und die Pupille nochmals weit getropft. Direkt vor der Operation besprechen Sie und Anästhesist Form und Risiken der Betäubung. Anschließend erhalten Sie eine OP-Haube und Ihnen werden ein Zugang in die Vene gelegt sowie ein EKG und eine Blutdruckmanschette angelegt. Ein Fingerklipp-Sensor überprüft die Sauerstoffsättigung.
So erfolgt der Eingriff am Auge
Im Regelfall werden Sie in einen Kurzschlaf versetzt, damit Sie die Lokalbetäubung, welche dann hinter das Auge gespritzt wird, nicht bewusst mitbekommen. Nach der lokalen Betäubung setzt der Operateur einen Okulopressor auf das Auge, damit das Betäubungsmittel sich hinter dem Auge verteilt. Nach zehn Minuten wird der Okulopressor entfernt und das inzwischen schmerzfreie Gebiet um die Augen herum desinfiziert.
Wichtig: Ein leichtes Stechen, erhöhte Blendempfindlichkeit sowie eine dezente Bindehautrötung nach dem Eingriff sind normale Begleiterscheinungen. Treten jedoch ein rotes Auge, Schmerzen und eine Sehverschlechterung gemeinsam auf, so sind das Zeichen einer Infektion. Kontaktieren Sie dann sofort den Augenarzt – auch am Wochenende!
Bis die OP-Liege mit Ihnen in den OP geschoben wird, dürfen Sie das desinfizierte Gebiet mit Ihren Händen nicht berühren. Im Operationssaal wird das zu operierende Auge steril abgedeckt und in Abhängigkeit von der Sauerstoffsättigung erhalten Sie eine Sauerstoff-Nasensonde. Diese kann die Nasenschleimhäute reizen, sodass ein Schnupfen am Abend möglich ist.
Die Operation dauert etwa 15 bis 20 Minuten und ist schmerzfrei. Nach dem Eingriff wird das Auge mit einer Salbe versorgt und ein Augenverband angelegt. Im Ruheraum werden nochmals Blutdruck und Puls gemessen. Fühlen Sie sich wieder wohl, wird die Begleitperson kontaktiert und Sie dürfen die Klinik verlassen.
So sollten Sie sich nach der Augen-OP verhalten
- Schonen Sie sich in der ersten Woche nach der OP. Lesen, Spazierengehen, Fernsehen und Kochen sind unbedenklich. Unterlassen Sie jedoch schwere körperliche sowie staubige und schmutzige Arbeiten;
- Reiben und drücken Sie nicht am Auge. Tragen Sie in der ersten Woche nach der OP nachts eine Augenklappe;
- Baden, Duschen oder Haare waschen sind am Tag nach der OP wieder erlaubt – vorausgesetzt es kommen weder Wasser, Seife noch Druck an das operierte Auge; Die Augenpartie sollte beim Waschvorgang in der ersten Woche ausgespart werden;
- Um Infektionen am Auge zu vorzubeugen, verzichten Sie auf Schwimmbad- und Saunabesuche sowie auf Gesichtskosmetika bis Ihr Augenarzt dies wieder gestattet.
- Fahren Sie selbst so lange kein Auto, bis Ihnen die endgültige Brille verordnet worden ist und/oder Ihr Augenarzt es Ihnen ausdrücklich wieder erlaubt.
- Wenden Sie die verordneten Augentropfen, die Sie bereits vor der Operation in der Apotheke besorgt haben, gemäß den Vorgaben an.
- Am ersten Tag nach der Operation und nach einer Woche finden Kontrolltermine statt. Organsieren Sie für beide Terminen eine Begleitperson, die Sie mit dem Auto fährt, denn dass dürfen Sie noch nicht.
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