Was gegen Haarverlust hilft

60 bis 100 Haare verlieren Menschen täglich. Sind es über einen längeren Zeitraum deutlich mehr, spricht man von Haarausfall. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen und Therapien.



Weil Haarausfall verschiedene Ursachen haben kann, lohnt sich der Weg zum Arzt. Er untersucht die Wachstumsstadien der Haare. Da Ekzeme oder Schuppenflechte ebenfalls zum Haarausfall führen können, betrachtet er auch die Kopfhaut. Es kann etwa eine seborrhoische Dermatitis vorliegen, die sich durch Rötung und Schuppenbildung äußert und durch Hefepilze hervorgerufen wird. Dann helfen Shampoos mit den Wirkstoffen Ketoconazol oder Ciclopiroxolamin.

Verursacht durch Hormone oder Medikamente

Bei einer Blutuntersuchung kann sich herausstellen, dass beispielsweise eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder der Sexualhormone vorliegt. Hormonelle Umstellungen wie nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren können eine Rolle spielen.


Arzneimittel können sich auch auswirken. Nicht nur eine Chemotherapie, sondern die Einnahme der „Pille“ oder eine blutgerinnungshemmende Therapie mit Heparin können schuld sein. Auch Eisenmangel oder andere ernährungsbedingte Mangelerscheinungen können zu Haarausfall führen. Lässt sich die Ursache finden und beheben, wachsen danach die Haare genauso dicht wie vorher.

Wenn es erblich bedingt ist

Am häufigsten tritt allerdings der erblich bedingte Haarausfall auf, von dem 70 % aller Männer und 40 % der Frauen betroffen sind. Hier stehen zwei Arzneistoffe zur Verfügung, die wirksam und sicher sind: Finasterid (nur für Männer) und Minoxidil (für Männer und Frauen). Letzteres stoppt bei 80-90 % der Anwender den Haarverlust, bei 50 % wird die Haarpracht wieder dichter.

Die meisten Nahrungsergänzungsmittel, die gegen Haarausfall helfen sollen, sind oft ebenso wenig wirksam wie Coffein-Shampoo. Elke Kokemoor, Apothekerin aus Ostwestfalen-Lippe