Vor Zecken schützen

Sobald die Temperaturen im Frühjahr auf über 8 °C steigen, werden die Zecken aktiv. Auf Gräsern und Zweigen warten sie auf einen Wirt. Das kann ein Tier sein oder ein Mensch. Beim Saugen übertragen die Zecken Krankheitserreger. Von großer Bedeutung sind bei uns die Zeckeninfektionen Borreliose und FSME (Frühsommermeningo-Enzephalitis).

FSME ist ein Virus, das zum Teil lebensgefährliche Hirn- oder Hirnhautentzündungen auslöst. Eine Therapie gegen FSME gibt es nicht, ihr kann aber mit einer Impfung vorgebeugt werden. FSME wird vor allem südlich der Mainlinie von Zecken übertragen. Die Häufigkeit ist mit etwa 350 Fällen pro Jahr vergleichsweise gering.

Borreliose dagegen kann überall dort übertragen werden, wo es Zecken gibt. Eine Impfung ist hier bisher nicht möglich. Die Infektion wird durch eine Bakterium ausgelöst. Borreliose ist mit vielen Tausend Neuinfektionen pro Jahr die häufigste von Zecken übertragenen Krankheit. Wird die Erkrankung chronisch, belastet sie den Betroffenen über Jahre, nicht selten sogar Jahrzehnte. Mögliche Symptome einer Borreliose sind Gelenkentzündungen, Gehirnfunktionsstörungen, Erschöpfung, (Gesichts-) Lähmungen, Schwitzen, Taubheitsgefühl, Persönlichkeitsveränderungen, Herzrhythmusstörungen oder Depressionen.

Um sich vor diesen Krankheiten zu schützen, sollten Zeckenstiche nach Möglichkeit vermieden werden. Darauf ist zu achten:

  • Wer sich im Freien aufhält sollte hautbedeckende Kleidung tragen.
  • Spaziergänger sollten auf den Wegen bleiben und Gebüsche und hohes Gras meiden.
  • Forstarbeiter und Landwirte sollten bei der Arbeit im Wald oder auf der Wiese spezielle Arbeitsschutzkleidung tragen.
  • Für eine gewisse Zeit bieten zeckenabwehrende Sprays Schutz.
  • Nach einem Aufenthalt im Freien sind der Körper wie auch die getragene Kleidung auf Zecken abzusuchen. Bevorzugte Stellen sind Kniekehlen, Genitalbereich, Bauchnabel, Achselhöhlen und bei Kindern Hals und Haaransatz.

Je früher eine Zecken entfernt wird, umso geringer ist die Gefahr einer Infektion mit Borreliose. Zum Entfernen eignet sich eine feine Pinzette oder eine gestanzte Zeckenkarte. Auch mit einem Messer läßt sich die Zecke entfernen. Dazu das Messer von hinten unter die Zecke führen und den Stechapparat abschneiden. Ein eventuell in der Stichtelle verbleibender Rest des Saugrüssels kann später von einem Arzt entfernt werden. Auf keinen Fall sollte die Zecke mit Öl, Klebstoff, Nagellack oder Ähnlichem beträufelt werden. Dadurch gerät die Zecke unter Stress und erbricht die Erreger in die Stichwunde.

Weitere Informationen zur Infektinonsgefahr durch Zecken sowie zum Thema Borreliose finden Sie kommende Woche in der Wochenblatt-Ausgabe 14 auf den Gesundheitsseiten.