Ungewollt kinderlos: Diagnose beim Mann

Eine ungewollte Kinderlosigkeit hat meist mehrere Ursachen. Deshalb ist es sinnvoll, dass grundsätzlich das Paar untersucht wird.



Dabei werden die Frauen vom Gynäkologen oder einem auf Fragen der Fortpflanzungs-medizin spezialisierten Gynäkologen untersucht. Die Abklärung der männlichen Störungen der Fortpflanzung erfolgt über den Urologen bzw. über einen auf Fragen der Männerheilkunde und der Infertilität spezialisierten Andrologen.

Beim Mann sind umfassende Untersuchungen erforderlich, um eine sichere Diagnose stellen zu können. Dazu führt der Arzt immer ein Gespräch zur Vorgeschichte der ungewollten Kinderlosigkeit. Dabei sind Fragen zu folgenden Punkten wichtig:

  • Dauer des unerfüllten Kinderwunsches;

  • bisherige Partnerschaft;

  • vorausgegangene Schwangerschaften;

  • bisherige Untersuchungen wegen Infertilität;

  • Vorerkrankungen, zu denen auch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes zählen;

  • Voroperationen;

  • Medikamenteneinnahme;

  • Erektionsstörungen;

  • familiäre Fertilitätsstörungen;

  • Umweltgifte, Arbeitsplatzbelastung;

  • die Partnerinnenanamnese, bei der Fragen über Alter, Zyklusgewohnheiten, Geburten, Fehlgeburten und Verhütung gestellt werden.

Anschließend führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch, leitet eine Blutanalyse ein und überprüft die Samenflüssigkeit. In Abhängigkeit von den erhobenen Befunden können weitere Untersuchungen sinnvoll sein. Dazu zählen zum Beispiel genetische Untersuchungen oder spezielle Tests zur weiteren Abklärung der Zeugungsfähigkeit. Prof. Dr. med. Sabine Kliesch


Den ausführlichen Bericht lesen Sie im aktuellen Wochenblatt, Folge 5/2010, auf Seite 102.