Schmerzfrei ohne Pille und OP

Viele Verhärtungen sitzen tief im Muskelgewebe und strahlen von dort Schmerzen aus. Allein mit den Händen sind diese Punkte nicht zu erreichen, wohl aber mit der Stoßwellentherapie.



Angenehm ist es nicht, das sei vorweg gesagt. Eine Stoßwellentherapie tut weh. Aber wenn sie hilft, quälende Schmerzen, zum Beispiel in der Schulter, im Rücken oder in der Ferse, dauerhaft zu beseitigen, sind viele gern bereit, kurzfristig auch stärkere Schmerzen auszuhalten.

Triggerpunkte verursachen Beschwerden

Aber was ist das überhaupt, eine Stoßwellentherapie? Darüber sprach Mechthild Rietfort, Heilpraktikerin mit Praxis in Stadtlohn, bei den Landfrauen aus Velen. Um diese Therapie zu erklären, ist es wichtig zu wissen, dass häufig sogenannte Triggerpunkte die Auslöser diverser Beschwerden sind. Trigger sind dauerhaft verkürzte und verdickte Muskelfasern. Sie entstehen zum Beispiel durch eine Überbelastung, einen Unfall oder durch Stress-Situationen.

Trigger führen zu einer verringerten Durchblutung und damit zu einer Sauerstoff­unterversorgung des Muskelgewebes. Durch die Verkürzung des Muskels kommt es zusätzlich zu einer Fehlhaltung. Oft entsteht so ein Teufelskreis aus Muskelfehlfunktion, Fehlhaltung und eingeschränkter Bewegung, wodurch weitere Trigger entstehen.

Lockerung in der Tiefe

Mit bloßen Händen sind Triggerpunkte nicht zu lösen, denn sie liegen tief im Inneren des Muskels. Langfristig lassen sich die Beschwerden aber nur beheben, wenn die Trigger beseitigt werden. Eine Möglichkeit ist die Stoßwellentherapie. Mit modernen Geräten erreichen Stoßwellen eine Tiefe von rund 6 cm, dringen also bis tief in den Muskel ein.

Die Trigger-Stoßwellen-Therapie ist eine schonende und risikoarme Behandlungsmethode. Sie kann den Gebrauch von Schmerzmitteln reduzieren oder gänzlich überflüssig machen. Unter Umständen kann sie sogar eine Operation vermeiden, wenn zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall vorliegt oder Schulterbeschwerden die Beweglichkeit des Patienten einschränken.

In der Regel sind mehrere Anwendungen nötig, um einen langfristigen Effekt zu erzielen. Die Erstbehandlung einschließlich eines ausführlichen Eingangsgesprächs kostet etwa 75 €, eine Folgebehandlung rund 60 €. Je nach Therapeut und Region können aber auch Kosten von mehr als 200 € pro Behandlung anfallen. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen diese Kosten in der Regel nicht. Viele Leidgeplagte sind aber durchaus bereit, neben den Schmerzen bei der Behandlung auch die Kosten auf sich zu nehmen, wenn es denn hilft. Wul

Mehr zum Thema lesen Sie in Wochenblatt-Folge 4/2015.