Pflege: Mit 73 in eine Wohngemeinschaft

Außen Bauernhof, innen Pflegeheim: Seit 2014 bietet der Betriebshilfsdienst Steinfurt-Bentheim zehn Menschen mit Pflegebedarf ein Leben in einer ambulant betreuten Wohngruppe.

Von außen wirkt der Hof Lünnemann mit seinem Haupthaus wie ein frisch renoviertes Bauernhaus. Doch die Hofstelle am Rand des Ortskerns von Steinfurt wird schon lange nicht mehr landwirtschaftlich genutzt. Das 5000 m2 große Areal diente einmal dem Christlichen Jugendwerk. 2014 kaufte es der Betriebshilfsdienst und Maschinenring Steinfurt-Bentheim. Seitdem baut der Verein die Anlage in eine Seniorenanlage um. 2015 ist dort eine ambulante Wohngemeinschaft für zehn pflegebedürftige Menschen entstanden. Deren Versorgung und Betreuung übernimmt das dem Verein angegliederte BHD-Pflege-Team.

1700 Euro im Monat

Im Pflegefall muss mancher sein Zuhause verlassen. Viele Pflegebedürftige und Angehörige suchen dann nach einer geeigneten professionellen Betreuungs- und Wohnform. Eine ambulante Wohngruppe wie die auf Hof Lünnemann kann eine gute Alternative zum Pflegeheim sein. Denn seit 2012 sieht der Leistungskatalog der Pflegeversicherung ebenfalls Leistungen für Pflegebedürftige in ambulant betreuten Wohngruppen vor. Das macht diese Wohnform auch finanziell interessant. „Ein Platz in unserer ambulanten Wohngemeinschaft kostet etwa 1700 € im Monat“, erklärt Elke Spiegelberg, Geschäftsführerin des BHD-Pflege-Teams.

Ausstattung

Die 14,5 bis 22 m2 großen Wohn-Schlafzimmer haben ein separates Bad mit ebenerdiger Dusche. Das helle Zimmer besitzt einen eigenen Telefonanschluss. Die Möbel bringen die Bewohner oftmals von zu Hause mit. Die Wohnküche und ein großer Aufenthaltsraum mit Kamin, Tisch- und Sitzgruppe sind Gemeinschaftsräume. Der Aufenthaltsraum dient als gemeinsamer Fernseh- oder Aktionsraum für Sing-, Spiel- oder Bastelrunden. Im Aufenthaltsraum nehmen die Bewohner auch ihre Mahlzeiten ein. Feste Zeiträume dafür geben eine Tagesstruktur. Sie sind aber nicht in Stein gemeißelt. Einen verbindlichen Tagesablauf gibt es nicht. „Frühaufsteher und Langschläfer können nach ihrem persönlichen Tagesrhythmus leben – genau wie zu Hause“, sagt Elke Spiegelberg. Gerlinde Lütke Hockenbeck

Den ganzen Artikel mit mehr Infos zu den Kosten, dem Pflegepersonal und weitergehende Infos zum Thema Pflege lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 15/17.