Herzkrank: Leon möchte nach Hause

Aufgrund einer Herzerkrankung ist der kleine Leon an einen großen Apparat zur Herzunterstützung angeschlossen. Mithilfe eines neuen Geräts könnte er sich freier bewegen und vielleicht sogar nach Hause.



Eine künstliche Herzpumpe (VAD) sorgt dafür, dass das Herz von Leon kontinuierlich mit der nötigen Leistung und der richtigen Frequenz schlägt. Ohne dieses Gerät wäre der 15 Monate alte Junge derzeit nicht lebensfähig. Doch die VAD hat in etwa die Maße eines Kühlschranks und schränkt damit den Bewegungsradius von Leon stark ein. Zusammen mit seiner Mutter lebt er seit April im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen.

Mobile Herzunterstützung

Hoffnung macht jetzt eine technische Neuentwicklung. Der Hersteller Berlin Heart GmbH aus Berlin stellte in der vergangenen Woche im Herztransplantationszentrum Bad Oeynhausen erstmals weltweit einen Antrieb zur mobilen Herzunterstützung bei Kindern vor, der nur noch 11 kg wiegt und in der Größe eines Koffertrollys mitgeführt werden kann.

Im Schnitt 120 Tage
In Bad Oeynhausen haben Dr. Eugen Sandica und sein Team bereits bei 29 Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren eine Künstliche Herzpumpe implantiert. Die durchschnittliche Zeit, die die Kinder an das VAD angeschlossen sind, beträgt 120 Tage, die längste Unterstützungszeit lag bei 619 Tagen. Fast alle Kinder konnten danach erfolgreich transplantiert werden.

Dank mitgeführter Akkus kommt das Unterstützungssystem bis zu 12 Stunden ohne Netzanschluss aus. Das würde bedeuten, dass Kinder wie Leon die Klinik zeitweise verlassen und beispielsweise im nahe gelegenen Ronald McDonald Elternhaus untergebracht werden könnten, in dem die Eltern vieler kranker Kinder übernachten. Es wäre sogar denkbar, dass solche Kinder nach Hause dürfen und ambulant weiter versorgt werden.

Warten auf die Zulassung

Doch bis dahin ist Geduld gefragt. Die Zulassung für den europäischen Einsatz der neuen Kinderherzpumpe, die den Namen EXCOR Active trägt, ist beantragt und wird zum kommenden Jahreswechsel erwartet, erklärte Dr. Ares Menon, Medical Director der Berlin Heart GmbH, zuversichtlich.

Für Jugendliche und Erwachsene Patienten gibt es bereits eine mobile Herzunterstützung. Die Schwierigkeit der jetzt vorgestellten Neuentwicklung bestand da­rin, einen Antrieb für Menschen aller Gewichtsklassen hinzubekommen, erklärte Dr. Ares Menon, warum die betroffenen Familien so lange darauf warten mussten. Je nach Alter, Größe und Gewicht des Patienten kommen unterschiedliche Pumpengrößen zum Einsatz. Das neue mobile Gerät ist für alle Pumpengrößen geeignet. Wul