Verhätscheln ist nicht! In Steinfurt kommen wirklich nur die Harten in den Garten – das gilt auch für Kletterrosen. 38 verschiedene Sorten gedeihen im Kreislehrgarten. Vor allem öfterblühende Sorten beranken Zäune und Rankgerüste. Hinzu kommen Ramblerrosen. Das sind besonders stark wachsende Kletterer. Alle Rosen kommen ohne Winterschutz und chemischen Pflanzenschutz aus. So zeigt sich nach einiger Zeit deutlich, welche Sorten robust sind und wo sie sich wohlfühlen.
{{::textbox::standard::Der Kreislehrgarten Steinfurt bietet Infos für Hobbygärtner. Auch die Rosentipps in diesem Beitrag hat Klaus Krohme zusammengestellt, Leiter des einzigen Lehrgarten Westfalens. Garteninteressierten, die die Anlage noch nicht kennen, sei der Besuch unbedingt empfohlen! Auf dem 3 ha großen Gelände gibt es zahlreiche Schaubeete. Rund ums Jahr gibt es immer andere Pflanzen-Höhepunkte. Der Lehrgarten ist ganzjährig kostenlos von Sonnenauf- bis -untergang geöffnet. Die Obstquartiere sind im Rahmen von Seminaren und angemeldeten Führungen zu besichtigen. Gruppen können eine Führung durch den Garten buchen. Weitere Infos sind hier zu finden:
[Link auf https://www.kreis-steinfurt.de/kv_steinfurt/Kreisportrait/Kreislehrgarten/] ::}}
Ideal: Ost- und Westseite
Der ideale Pflanzplatz für Rosen ist vollsonnig, aber ohne stauende Hitze. Somit ist die Südfassade eines Hauses für Kletterrosen nur bedingt geeignet. Denn Hitzestress begünstigt den Befall mit Schädlingen wie Spinnmilben und Pilzkrankheiten wie dem Echten Mehltau. Gut geeignet für Kletterrosen sind Ost- oder Westlagen und gerne auch zugige Häuserecken. Die Zugluft sorgt dafür, dass regennasse Rosen rasch trocknen und sich feuchtigkeitsliebende
Pilzerkrankungen wie Sternrußtau und Blattfleckenkrankheiten nicht ausbreiten.
Für schattige Plätze
In Gärten mit älterem Gehölzbestand gibt es wenig sonnige Plätze. Für solche Anlagen sind Ramblerrosen zu empfehlen. Sie „suchen“ sich ihren Weg zum Sonnenlicht und klettern auch in schattigen Lagen hoch in die Bäume. Allerdings benötigt diese sehr stark wachsende Rosengruppe einen standfesten Baum oder gar ein Gebäude als Kletterstütze. Einmalblühende Rambler schaffen 6 bis 10 m Höhe. Öfterblühende Rambler wie werden 3 bis 4 m hoch und sind auch für kleinere Gärten ideal.
Rose nach Rose?
Bei der Auswahl eines Rosenstandortes ist auch zu fragen, welche Pflanzen vorher an dem Platz wuchsen. Standen dort Rosen oder Rosengewächse, wie Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche, sollte der Boden vor der Pflanzung ausgetauscht werden. Damit beugt man der Bodenmüdigkeit vor, die die Pflanzen schwächt. Um den Boden auszutauschen, muss man bei Rosen recht tief graben, da sie Pfahlwurzeln bilden. Konkret heißt das: Ein Loch von 25 cm Breite und mindestens 60 cm Tiefe ausheben und mit frischem, lehmigem Mutterboden oder Rosenerde auffüllen. Muss kein Boden ausgetauscht werden, sollte das Pflanzloch etwa 40 cm tief sein. Wichtig ist,den Unterboden zu lockern und die Pflanzerde mit 20 l Kompost anzureichern. Auf Sandböden mischt man Bentonitmehl als Strukturverbesserer unter.
Gesunde Rosensorten erkennen
Wer eine neue Kletterrose pflanzen möchte, wählt die Pflanze vor allem nach der Blütenfarbe und dem Duft aus. Wer langfristig Freude an den Pflanzen haben möchte, achtet auf robuste Sorten, die einfach am ADR-Siegel zu erkennen sind, wobei ADR für Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung steht. Rosenzüchter und Versandbaumschulen bieten im Internet umfangreiche Beschreibungen von Rosensorten, die bei der Auswahl hilfreich sind. Dabei ist auch auf die Wuchsstärke der Rosen zu achten . Zwar können Rosen sehr gut durch Schnitt im Zaum gehalten werden. Doch sollten starkwüchsige Sorten mindestens 3 m Platz zum Klettern haben, um sich voll zu entfalten. Ist das Rankgerüst kleiner, sind mittelstark wachsende Sorten mit 2 bis 3 m Wuchshöhe zu empfehlen. Steht noch weniger Platz zur Verfügung, kommen Mini-Kletterrosen in die engere Wahl. Sie sind auch für Kübelbepflanzungen geeignet.
Preisgünstige Pflanzware
Jetzt, im zeitigen Frühjahr, können sogenannte wurzelnackte Rosen gepflanzt werden. Sie sind im Vergleich zu den Rosen im Container preisgünstiger, leichter zu transportieren und einfacher zu pflanzen. Wer seine Lieblingsrose nicht beim Gärtner vor Ort findet, kann direkt beim Züchter oder bei bewährten Händlern bestellen. Wurzelnackte Rosenstöcke lassen sich sehr gut verschicken.
Eine Auswahl empfehlenswerter Kletterrosensorten enthält der ausführliche Beitrag im Gartenteil des Wochenblatts für Landwirtschaft und Landleben, Ausgabe 6/2019 vom 7. Februar 2019.