Angefangen hat alles mit der Aussaat einer Blumenmischung. „Die Blumenwiese sollte ein Leckerli für Nützlinge werden, vor allem für Bienen“, erzählt Georg Hansmeyer. Mit seinem Lebenspartner Heribert Niggemann pflegt er ein 2500 m2 großes Grundstück in Lippstadt-Overhagen, Kreis Soest. Auf dem Weg zur ersehnten Blütenfülle zahlten die beiden experimentierfreudigen Hobbygärtner manches Lehrgeld. So war die Blumenwiese kein Selbstläufer. „Wir hätten sie jedes Jahr nach dem Fräsen des Bodens neu angelegen müssen. „Das hätte sich aber nicht mit den vielen Blumenzwiebeln vertragen, die im Boden stecken“, sagt Heribert Niggemann. So kamen die beiden 65- und 77-jährigen Ruheständler auf die Idee, eine wiesenartige Staudenpflanzung anzulegen.
Wie zufällig ausgesät
Gestartet sind die Gartenliebhaber auf ihrer Staudenwiese mit einigen gekauften Pflanzen. Inzwischen vermehren sie viele Arten selbst durch Aussaat und Teilung. Als gelernter Gärtner und Florist hat Heribert Niggemann dafür ein Händchen. „Die Stauden haben wir auf dem Beet willkürlich verteilt, also ohne Struktur wild durcheinander gepflanzt“, erklärt er. So entstehen auch in freier Natur die Blumenwiesen. Der Plan funktionierte. Hier blühen jetzt Stauden der Saison, wild durcheinander und ganz dicht beieinander, wie zum Beispiel Phlox, Spireen, Schafgarbe, Taglilien, Rittersporn, Korblumen, Mohn, Pfingstrosen und Goldfelberich. Bis zum Herbst präsentiert sich das Wiesenbeet in voller Blüte. Später im Jahr sensen die Gartenbesitzer ihre Stauden mit dem Freischneider bodennah ab. Das Schnittgut harken sie vom Beet. Denn die Frühjahrsblüher kommen sonst nicht durch die dichte Blattmasse. Bei der Bepflanzung haben die beiden darauf geachtet, schnittverträgliche Stauden auszuwählen.
Dank der Blumenzwiebeln ist das Wiesenbeet schon im zeitigen Frühjahr attraktiv. „Wir haben mit einem Topf Winterlinge angefangen und den Samen dann immer wieder verstreut“, erklärt Georg Hansmeyer. Im Frühjahr blüht daher ein Meer der gelben Zwiebelblumen. Es folgen Schneeglöckchen, Anemonen, Krokusse und schließlich Narzissen und Tulpen.
Beetgestaltung: Saat und Pflanzung kombinieren
Für eine dauerhaft attraktive Blumenwiese kombinieren viele Gartengestalter die Aussaat einer Wiesenblumenmischung mit ausdauernden Blühpflanzen. Am besten gelingt so eine Staudenwiese auf einer vollsonnigen Fläche. Das Prinzip solcher Pflanzengemeinschaften schauen die Gartenplaner der Natur ab. Das heißt:
- Es werden zum Standort passende, robuste Stauden und Gräser ausgewählt.
- Für den Start reicht eine Auswahl von sechs bis acht Arten, die zu verschiedenen Zeiten blühen und sich in ihren Blütenfarben und -formen ergänzen.
- Die einzelnen Staudenarten werden nicht als Block oder nach Höhen gestaffelt gesetzt, sondern sie werden unregelmäßig über die gesamte Fläche verteilt. Dabei stellt man die ausgewählten Pflanzenarten in Gruppen zusammen.
- Erwünscht sind in wiesenartigen Staudenpflanzungen solche Arten, die sich selbst aussäen und dadurch Pflanzlücken schließen und für Dynamik im Beet sorgen. Dazu zählen beispielsweise Akelei, einige Glockenblumenarten, Witwenblume, Knautie, Nachtkerze, Mondviole, Spornblume oder Bergflockenblume.
- Die Staudenwiese lässt sich zusätzlich mit frühjahrsblühenden Zwiebelblumen aufwerten.
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