Im Winter fallen Weidenbäume besonders auf. Oft stehen sie an Bachufern oder Weidengrenzen. Typisch ist ihre Gestalt: Aus einem kräftigen Stamm wachsen vergleichsweise dünne Äste straff nach oben. Diese Form der Baumkrone ist nicht naturgegeben, sondern vom Menschen geformt. Der Gärtner spricht von Kopfbäumen. Ihre Äste und Zweige werden regelmäßig zurückgeschnitten. Früher lieferten Weiden, Eschen und auch Eichen auf diese Weise Nutzholz. In historischen Parks und manchmal auch auf privaten Grundstücken findet man Platanen, Linden oder Ahornbäume als Kopfbäume. Durch den regelmäßigen Rückschnitt bleiben die Bäume vergleichsweise kompakt und spenden doch Schatten.
Baumwunden, die schlecht heilen
Ein Kopfbaum braucht einen regelmäßigen Rückschnitt, damit die Krone nicht zu schwer wird und auseinanderbricht. Je nach Baumart und Nutzungsziel ist der Schnitt jährlich oder in Abständen von mehreren Jahren fällig. Die optimale Zeit dafür sind frostfreie Wintertage bis Ende Februar. Auch wenn Gärtner davon sprechen, dass ein Weidenbaum bis zu seinem „Kopf“ zurückgeschnitten wird, sollten Schere und Säge möglichst korrekt angesetzt werden. Leider sind häufig Bäume mit großen, länglichen Schnittwunden zu sehen. Solche Wunden bieten für Schaderreger perfekte Eintrittspforten. Denn sie verheilen nur schlecht oder gar nicht.
Den Astring intakt halten
Damit die Weiden wieder kräftig austreiben, wird bis zum Astring geschnitten, ohne diesen zu verletzen. Der Astring befindet sich direkt an der Basis des Astes und weist eine leichte Verdickung auf. Er stellt eine Verbindung zum Baumstamm dar und enthält Substanzen, die die Wundheilung fördern. Bleibt der Astring intakt, heilt die Schnittwunde schneller. Aus den schlafenden Augen, also bisher nicht aktiven Knospen, wachsen im Frühjahr neue Triebe. Ein Verstreichen der Schnittwunden ist nicht nötig.
Lesen Sie mehr: