Wer die marinierten und fertig abgepackten Grillsteaks im Supermarktregal sieht, ist vielleicht skeptisch, ob sich unter der Marinade nicht minderwertiges Fleisch verbirgt. Die Stiftung Warentest hat zwölf solcher Produkte aus Supermärkten und Discountern untersucht und konnte das nicht bestätigen: Sieben Marken schnitten mit „gut“ ab, fünf mit „befriedigend“. Negative Ausreißer gab es keine. Sensorische Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Aussehen oder Mundgefühl bewerteten die Tester durchweg mit „gut“ oder „sehr gut“.
Einziges Manko: Vereinzelt fanden die Prüfer Keime in den Steaks. Da das Fleisch aber vor dem Verzehr durcherhitzt wird und das auf dem Etikett vermerkt ist, fiel dies bei der Bewertung weniger stark ins Gewicht. Die Preise bei den Grillsteaks im Test reichen von 8 bis zu fast 23 € pro kg.
Salmonellen und Listerien in einigen Produkten
Testsieger sind die Schweinenackensteaks „Purland Let’s BBQ Mexico Style“ von Kaufland und „Gut Bartenhof“ von Norma für je 8 € und Rewe Bio für 22,90 € pro kg. Ebenfalls mit „gut“ folgen „BBQ“ von Aldi Nord, „Grillparty“ von Penny, „Ja“ von Rewe für 8 € und „K-Bio“ von Kaufland für 12,10 €. Bei zwei Marken entdeckten die Tester allerdings Erreger, die Krankheiten auslösen können: Listerien bei „Gut Bio“ von Aldi Nord und Salmonellen bei „Barbeque“ von Netto Marken-Discount. Deshalb landeten sie mit noch „befriedigend“ am Ende der Rangliste. Drei weitere enthielten antibiotikaresistente Keime.
Wichtig sei, die Produkte unbedingt gründlich durchzugaren, betonen die Experten. Außerdem merkten sie an, dass für die meisten der Steaks zwischenzeitlich eingefrorenes und wieder aufgetautes Fleisch verarbeitet wurde. Diese Angabe auf dem Etikett ist freiwillig. Darunter könne die Fleischqualität leiden. Das Verfahren biete aber auch den Vorteil, dass durch das Frosten das Wachstum von Keimen gestoppt wird.
Hygiene beim Grillen wichtig
Keime haben im Sommer leichtes Spiel, sich rasant zu vermehren. Bei rohem Fleisch wie den marinierten Grillsteaks im Test raten Experten zu besonderer Sorgfalt:
Richtig kühlen: Zwar ist für den Kühlschrank eine Temperatur von 7 °C empfohlen. Für Fleisch wird die Haltbarkeitsfrist aber bei 4 °C berechnet. Dieses daher in der kühlsten Zone, also in der Regel im unteren Bereich des Kühlschranks, lagern und zum Transport in eine Kühltasche geben.
Schnell verbrauchen: Die Steaks möglichst erst kurz vor dem Verzehr kaufen und das Verbrauchsdatum nicht überschreiten. Denn im Kühlschrank wird die Vermehrung von Keimen nur verlangsamt, nicht gestoppt.
Sauber arbeiten: Alles, was mit rohem Fleisch in Berührung kommt, wie Hände oder Grillzange, gründlich abwaschen. Notfalls Küchenrolle oder Papierservietten dazu nutzen, wenn vor Ort kein Wasseranschluss zur Verfügung steht.
Getrennt verarbeiten: Salat, Gemüse oder Obst von rohem Fleisch fernhalten und nie dieselben Teller und dasselbe Besteck für rohe und gegrillte Steaks benutzen. So gelangen keine Keime vom rohen Fleisch auf die gegarten Speisen.
Gründlich durcherhitzen: Steaks im Inneren mindestens zwei Minuten auf 70 °C erhitzen.
Marinade entsorgen: Marinade, die von rohem Fleisch abgetropft ist, nicht weiterverwenden.
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